Das Friedrich-Loeffler-Institut habe bei einem verendeten
Wildschwein das ASP-Virus festgestellt, wie das Sozialministerium am Freitag mitteilte. Damit erhöhte sich die Zahl der ASP-Fälle in Sachsen auf 17. Insgesamt wurden den Angaben nach im Rahmen der Fallwildsuche im gefährdeten Gebiet im Landkreis Görlitz seit Feststellung der
Seuche bereits 72 verendete Tiere oder Tierkörperteile gefunden und analysiert.
Sorge bereite der zuständigen Sozialministerin Petra Köpping (
SPD) derzeit vor allem aber der Vandalismus am erst jüngst errichteten Wildschweinabwehrzaun. Neben kleineren Schäden, die schnell behoben werden konnten, kam es im Bereich Krauschwitz wiederholt zur Zerstörung mehrerer Hundert Meter langer Zaunabschnitte.
«Eine mutwillige Zerstörung kann großen wirtschaftlichen Schaden anrichten, insbesondere, wenn dadurch das Virus auch auf Hausschweinbestände übertritt», sagte Köpping.
Insgesamt sind um das gefährdete Gebiet 90 Kilometer fester Zaun installiert worden, davon 56 Kilometer an der deutsch-polnischen Grenze zwischen der Landesgrenze zu Brandenburg im Norden und der Autobahn A4 bei Görlitz im Süden. Der Zaun ist mit einer Höhe von etwa einem Meter so konzipiert, dass er für andere Tiere, wie Rehe und Hirsche, passierbar bleibt.
Der erste Schweinepest-Ausbruch bei Wildschweinen in Deutschland wurde am 10. September 2020 in Brandenburg amtlich festgestellt. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle in Brandenburg liegt mittlerweile bei mehr als 440. Zudem gibt es einen Verdachtsfall nahe der Berliner Stadtgrenze. Hier steht die endgültige Bestätigung vom Friedrich-Loeffler-Institut aber noch aus.