Regional kam es zu Überhängen. Es würden oft nur die nötigsten Schweine genommen, weil die Margen im Fleischverkauf nicht passten oder kein
Schlachtunternehmen bei hohen Energiepreisen und unsicherer
Marktentwicklung größere Mengen an
Schweinefleisch einfrieren wolle, berichteten Marktbeobachter.
Große Schlachtunternehmen hielten deshalb ihren Druck auf die Notierung aufrecht. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) musste daraufhin am Mittwoch (19.10.) ihren Leitpreis für Schlachtschweine um 10 Cent auf 1,90 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen. Ob sich damit die erhofften Impulse am
Fleischmarkt erzielen lassen, wurde von einigen Marktbeobachtern bezweifelt.
Die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) sprach nach dem Notierungsrückgang von „einem herben Schlag“ für die Schweinehalter. Die Erzeugungskosten lägen nämlich weiter auf einem extrem hohen Niveau, so dass für die Kostendeckung in
Ferkelerzeugung und Schweinemast eine Notierung von etwa 2,50 Euro/kg notwendig sei. Die Verluste würden nun um weitere 10 Euro je Schwein zunehmen und sich auf 60 Euro je Tier belaufen.
Die
ISN forderte, dass die Preisdrückerei der Schlachtunternehmen und der Fleischeinkäufer ein Ende haben müsse. Die
Betriebe gerieten immer weiter in finanzielle Not, immer mehr von ihnen würden aus der Produktion aussteigen. Sie seien dann unwiederbringlich als deutsche Lieferanten und für jegliche Weiterentwicklung in der hiesigen Tierhaltung verloren. An auskömmlichen Erzeugerpreisen, so die ISN, führe kein Weg vorbei, wenn Schweinefleisch auch zukünftig aus Deutschland kommen solle.
EU-Fleischmarkt schwachNicht nur in Deutschland, sondern auch in den meisten umliegenden EU-Nachbarländern wurde zuletzt ein saisonaler Anstieg des Schlachtschweineangebotes und der Schlachtgewichte zu verzeichnet. Auch dort kommen im Vorjahresvergleich zwar weniger Tiere an die Haken, doch der Schweinefleischabsatz gestaltet sich schwierig, insbesondere was die Preisgestaltung angeht.
Zu deutlichen Notierungsabschlägen kam es deshalb in Österreich mit ebenfalls 10 Cent auf 1,99 Euro/kg SG, in Frankreich mit 5,8 Cent auf 1,975 Euro/kg SG sowie in Belgien mit 6,5 Cent und 8 Cent/kg Lebendgewicht (LG) bei den größeren Schlachtbetrieben. In Spanien wurde die Notierung am Mercolleida um 1,6 Cent auf 1,701 Euro/kg LG zurückgenommen. Grund war dort nicht ein zu reichliches Lebendangebot, sondern die schwächere Preisentwicklung im europäischen Umfeld, weshalb die Schlachtunternehmen vehement eine Notierungskorrektur einforderten.
Dagegen hielt
Danish Crown seinen Basispreis für den Ankauf von Schlachtschweinen mit umgerechnet 1,67 Euro/kg SG stabil. Der Export von Schweinefleisch in Drittländer laufe, und mit dem Verkauf von Weihnachtsprodukten an die Stammkunden sei man vermutlich schon etwas weiter als die Wettweberwerber, was ein Vorteil sei, so dass Unternehmen. Auch in Italien blieb die nationale Leitnotierung unverändert.
EU-Preis knapp behauptetIn der Woche zum 16. Oktober hatten sich die
Schlachtschweinepreise noch knapp behauptet. Nach Angaben der EU-kommission wurden in den Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im
Schnitt 204,32 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 0,67 Euro oder 0,3 % weniger als in der Vorwoche. Überdurchschnittlich fielen die Preisabschläge in den Niederlanden mit 1,5 % und in Polen mit 1,3 % aus. Geringer waren die Abzüge in einer Spanne von 0,4 % bis 0,7 % in Schweden, Finnland und Belgien.
Für Deutschland, Dänemark, Frankreich und Spanien wurden weitgehend unveränderte Auszahlungspreise der Schlachtbetriebe gemeldet. Über Aufschläge zwischen 1,9 % und 3,3 % konnten sich hingegen die
Mäster in Kroatien, Estland und Bulgarien freuen. Für Italien wurde ein etwas zweifelhafter Preissprung von 9,8 % gemeldet. Zwar stieg die italienische Leitnotierung in der fraglichen Berichtswoche etwas an, doch nicht in diesem Ausmaß.
AgE