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14.04.2022 | 05:31 | Gegen Megaställe 

Umweltschützer vor Gericht gegen zwei große Tierhaltungen erfolgreich

Schwerin - Die Umweltorganisation BUND hat vor Gericht Erfolge gegen zwei große geplante Tierhaltungen in Mecklenburg-Vorpommern erzielt.

Gegen Massentierhaltung
(c) proplanta
Das Verwaltungsgericht Schwerin erließ einstweilige Verfügungen gegen die Genehmigungen von Vorhaben in Passee und Dragun (Landkreis Nordwestmecklenburg), wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Es bestünden «ernstliche Bedenken» gegen die Rechtmäßigkeit der genehmigten Projekte.

In Passee ist den Angaben zufolge eine Schweinezuchtanlage für über 2.700 Muttersauen und rund 18.000 Ferkel geplant. Laut Gericht bestehen «durchgreifende Zweifel» an der Einschätzung der Umweltverträglichkeitsprüfung, dass der vorhergesagte Eintrag von Stickstoffverbindungen in europarechtlich geschützte natürliche Lebensräume unbedenklich sei. Auch drei geschützte Biotope in der näheren Umgebung seien betroffen.

In Dragun soll eine Milchviehanlage erweitert werden. Dort bestehen laut Gericht Zweifel an der Zulässigkeit der geplanten Anlage. Es sei nicht abgesichert, dass das Futter für die gehaltenen Tiere überwiegend auf den Flächen des Betriebes erzeugt werden könne. Die nachgewiesenen Pachtflächen reichten dafür nicht aus.

Die Entscheidungen sind dem Gericht zufolge noch nicht rechtskräftig. Die Investoren und auch die Genehmigungsbehörde können demnach Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern einlegen.
dpa/mv
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