Der in Deutschland von einigen Erzeugern zu Wochenbeginn noch erhoffte Preisanstieg stellte sich deshalb nicht ein. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ließ am vergangenen Mittwoch (7.11.) ihre Leitnotierung mit 1,36 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert. Die reichlicher gewordenen Stückzahlen schlachtreifer Schweine deckten den großen Bedarf der Schlachtbetriebe vollständig ab, erläuterte die VEZG.
In Österreich standen dem Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) zufolge zuletzt mehr Schlachtschweine zur Verfügung als die Schlachtbranche orderte. Durch die Überhänge sei es zu teilweise zeitverzögerten Abholungen der Tiere gekommen. Wegen des anlaufenden Weihnachtsgeschäftes dürfte sich die Situation aber wieder entspannen. Die VLV-Notierung blieb mit 1,37 Euro/kg SG ebenfalls stabil.
Von einem sehr umfangreichen Schlachtschweineangebot berichtete auch der französische Marché du Porc Breton. Nicht für alle Schweine seien bei der Auktion am vergangen Donnerstag Angebote abgegeben worden. Im Vorwochenvergleich gab die Durchschnittsnotierung in der Bretagne aber nur um 0,3 Cent/ kg SG auf einen Basispreis von 1,171 Euro/kg SG nach.
In Belgien und Dänemark blieben die
Schlachtschweinenotierungen in der vergangenen Woche unverändert. Laut
Danish Crown bewegten sich die Umsätze am EU-Fleischmarkt zuletzt auf hohem Niveau. Das große Angebot verhindere aber gegenwärtig einen Preisanstieg, für den zusätzliche Impulse im Export notwendig wären.
Schlachtschweine in Spanien gut gefragtModerat nachgebende Preise für Schlachtschweine waren in der vergangenen Woche erneut in Spanien zu verzeichnen. Zwar seien die Tiere lebhaft nachgefragt und die Kapazitäten der Schlachtbetriebe gut ausgelastet worden, doch seien auch viele Schweine am Markt verfügbar, berichteten Analysten. Marktentlastend habe sich ausgewirkt, dass die Gewichte der schlachtreifen Tiere saisonal nicht so stark zugenommen hätten und aktuell 1,5 kg unter dem Vorjahresniveau lägen.
Am Mercolleida gab die Notierung am vergangenen Donnerstag um 0,5 Cent auf 1,041 Euro/kg Lebendgewicht (LG) nach. Stärker fiel der Rückgang allerdings in Italien mit durchschnittlich 3,6 Cent/kg LG aus. Verantwortlich dafür soll vor allem die deutliche Zunahme der Schlachtgewichte der Schweine gewesen sein. Nach Angaben der
EU-Kommission lag der Durchschnittpreis für Schlachtschweine der Handelsklasse E in der Woche zum 4. November in den Mitgliedstaaten bei 135,94 Euro/100 kg SG. Die Auszahlungsleistung sank damit im Vorwochenvergleich um 0,50 Euro oder 0,4 %.
Die stärksten Abschläge in einer Bandbreite von 2,0 % bis 2,4 % mussten dabei die
Mäster in Italien, Spanien und Litauen verkraften. Weniger deutlich ging es mit Abzügen von 0,7 % bis 1,3 % in Belgien, Polen und Portugal nach unten. Weitgehend unveränderte Preise erzielten die Erzeuger in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Dänemark. In Finnland und Schweden konnten sich die Schlachtschweinenotierungen minimal befestigen; aus Bulgarien und Lettland wurden EU-weit mit jeweils 0,8 % die stärksten Anstiege gemeldet.