Die Notierung der Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für Fleisch (VEZG) blieb am vergangenen Mittwoch (11.7.) auf dem Niveau von 1,44 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stehen. Zwar fällt das Schweineangebot gegenwärtig klein aus, denn laut VEZG erreicht es nur 93 % des normalen Aufkommens, und es werden seit Wochen auch weniger Schweine als im Vorjahr in die Schlachthäuser geliefert. Doch haben die Schlachtbetriebe wegen der verhaltenen Nachfrage am
Fleischmarkt und beschränkter Erlösmöglichkeiten wenig Interesse, mehr Schweine zu ordern. So ist der Markt auf niedrigem Niveau ausgeglichen.
Mit einem raschen Ende der Sommerflaute am Schweinemarkt ist laut Marktbeobachtern kaum zu rechnen, weil die Schulferien im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen in dieser Woche beginnen, die Auslandsurlauber dann hierzulande als
Konsumenten fehlen und mit den ebenfalls anstehenden Betriebsferien in der
Fleischindustrie kaum Nachfrageimpulse zu erwarten sind. Zudem lassen sich im Drittlandexport nicht die Preise wie im Vorjahr erzielen, gleiches gilt für den Binnenmarkt.
Schlachthofpläne in SpanienIn anderen Staaten der Europäischen Union, vor allem nördlich der Alpen, ist die
Marktsituation ähnlich: Das Schlachtschweineangebot fällt saisonal klein aus und lässt sich bei den Abnehmern gut platzieren. Zuschläge auf den
Erzeugerpreis sind aber kaum zu realisieren, denn auch dort klagen die Fleischvermarkter über schwache Geschäfte.
Die Notierungen für Schlachtschweine in Belgien, den Niederlanden und Österreich blieben vergangene Woche deshalb ebenfalls unverändert. In Frankreich reichte es am Marché du Porc Breton zu einem Miniplus von 0,3 Cent/kg SG, weil die Nachfrage im Vorfeld des Nationalfeiertags anzog. In Dänemark senkte dagegen
Danish Crown den Ankaufspreis für Schlachtschweine um umgerechnet 2,7 Cent/kg SG und begründete das mit der urlaubsbedingten Kaufzurückhaltung der Kunden und etwas nachgebenden Fleischpreisen.
In Italien ist das Schweineangebot zwar knapp, und die eintreffenden Urlauber sorgen für Nachfrageimpulse am Fleischmarkt, doch blieb die Notierung entgegen den Erwartungen unverändert. Die Sommerhitze lässt auch in Spanien die Schweine nur langsam wachsen, wobei das knappe Lebendangebot aber nur verhalten geordert wird.
Am Mercolleida befestigte sich die Notierung deshalb lediglich um 0,6 Cent/kg auf 1,246 Euro/kg Lebendgewicht. Diskutiert werden in Spanien laut Analysten neue Schlachthofpläne ausländischer Investoren in der Region Aragon. Dazu gehört die italienische Gruppe Bresaole Pini, die im nächsten Jahr ein Werk mit einer Schlachtkapazität von etwa 2 Millionen Schweinen errichten will. Aber auch Tönnies soll dort mittelfristig über eine neue Schlachtstätte nachdenken; allerdings stecken die Überlegungen dazu wohl noch in den Anfängen.
EU-Durchschnittspreis nahezu stabilNach den Angaben der
EU-Kommission waren größere Preisbewegungen am
Schlachtschweinemarkt in der Gemeinschaft bereits in der Woche zum 8. Juli weitgehend ausgeblieben. Im Durchschnitt aller Mitgliedstaaten wurden Tiere der Handelsklasse E für 145,32 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 0,19 Euro oder 0,1 % mehr als in der Vorwoche. Dazu trug bei, dass für schlachtreife Tiere in Italien um 3,6 % und in der Slowakei um 3,7 % höhere Preise als in der Vorwoche gezahlt wurden. Zudem zogen die Notierungen in Portugal, Frankreich, Spanien und Ungarn in der Berichtswoche zwischen 0,6 % und 1,3 % an.
Ansonsten wurden Schlachtschweine jedoch mehr oder weniger genau auf vorwöchiger Basis abgerechnet: Das war unter anderem in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Polen der Fall. Leicht schwächer tendierten dagegen die Preise mit einem Abzug von 0,5 % in Litauen. Noch kräftiger fielen die Abschläge in Kroatien, Estland und Luxemburg aus; diese beliefen sich auf 0,9 % bis 1,2 %. Die dänischen
Mäster mussten wegen einer früheren Notierungssenkung des Marktführers Danish Crown einen Erlösrückgang von 1,5 % verkraften.