Südeuropa mit NotierungsabschlägenIn Frankreich stand die Schlachtschweinenotierung indes am vergangenen Donnerstag unter deutlichem Druck und ging im Vorwochenvergleich um 3,9 Cent auf einen Basispreis von 1,513 Euro/kg SG zurück. Die inländische Nachfrage habe sich abgeschwächt, und die französischen Anbieter würden nicht so stark vom Drittlandsexport profitieren wie andere Wettbewerber in der EU, berichtete der Marché du Porc Breton.
In Spanien mussten die
Mäster zuletzt einen Notierungsabschlag von 1,5 Cent auf 1,475 Euro/kg LG hinnehmen. Die Aktivität der Schlachter- und Zerleger sei wegen Personalengpässen und der ungewissen Zukunft etwas heruntergefahren worden; zudem seien die Gefrierhauskapazitäten weitgehend ausgeschöpft, erklärte der Mercolleida. Nachfragebelastend wirke sich auch aus, dass dieses Jahr keine Ostertouristen im Land seien.
Das stärkste Notierungsminus für Schlachtschweine verzeichnete in der vergangenen Woche abermals das krisengebeutelte Italien, nämlich mit 5 Cent/kg LG. Die Mäster versuchten im fallenden Markt möglichst viele Schweine zu verkaufen, doch sei die Aufnahmemöglichkeit der
Schlachter begrenzt, da gegenwärtig wegen der Corona-Situation teilweise weniger als 70 % der normalen Schlacht- und Zerlegekapazitäten genutzt würden, berichteten Analysten. Ihnen zufolge ist die Bruttomarge der Schlachter mit gut 10 Euro je Schwein infolge der Preisabschläge im Lebendvieheinkauf aber noch deutlich im positiven Bereich.
Negativer EU-PreistrendIn der Woche zum 29. März war noch in vielen Mitgliedstaaten der Preisdruck am
Schlachtschweinemarkt zu spüren gewesen. Tiere der Handelsklasse E erlösten nach Kommissionsangaben im Mittel 186,35 Euro/100 kg SG; das waren 2,56 Euro oder 1,4 % weniger als in der Vorwoche. Laut den offiziell nach Brüssel gemeldeten Preisen mussten die italienischen Mäster in der letzten Märzwoche mit 3,7 % den höchsten Abschlag hinnehmen; danach folgte Polen mit einem Minus von 3,1 %.
In Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Spanien und Belgien ging es mit den Auszahlungsleistungen der Schlachter zwischen 1,3 % und 2,2 % nach unten. In den skandinavischen Ländern Dänemark, Schweden und Finnland blieben die Abzüge auf maximal 0,4 % begrenzt. Für Frankreich wurden stabile
Schlachtschweinepreise gemeldet.
Im Baltikum konnten sich die Erzeuger in Litauen, Lettland und Estland dagegen über moderate Preiserhöhungen zwischen 0,4 % und 0,6 % freuen. In Rumänien gab es der Kommission zufolge sogar einen Aufschlag von 3,0 % im Vorwochenvergleich.