Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.06.2012 | 09:44 | Welttag der Ozeane 

Umweltorganisationen warnen vor Ausbeutung der Meere

Hamburg/Berlin - Zum Welttag der Ozeane hat die Umweltorganisation WWF vor einer fortschreitenden Plünderung der Meere gewarnt. Sollte der Fischfang nicht eingeschränkt werden, könnte bis 2050 die kommerzielle Fischerei weltweit erledigt sein, teilte die Umweltorganisation am Donnerstag in Hamburg mit.

Fischfang
(c) proplanta
Die EU stehe dabei besonders in der Verantwortung. «Sie ist trauriger Rekordhalter bei der Überfischung. Bereits drei von vier wirtschaftlich genutzten Fischbeständen in der EU sind überfischt. Nirgendwo sonst auf der Welt werden die Meere derart stark übernutzt», heißt es. Greenpeace forderte vor allem einen Rückzug der EU-Fischereiflotte aus den Meeresgebieten vor Westafrika.

Besonders alarmierend ist nach WWF-Aussagen, dass 40 Prozent der weltweiten Fänge als sogenannter Beifang im Müll landen. «Beifang ist einer der größten Skandale in der Fischerei», sagte Heike Vesper, Fischerei-Expertin des WWF. «Allein in der Nordsee werden jedes Jahr etwa eine Million Tonnen Fisch und Meerestiere tot oder sterbend zurück ins Meer geworfen.»

Die derzeit stattfindende Reform der europäischen Fischereipolitik müsse die Ausbeutung der Meere endlich beenden. Der WWF fordert die Einführung langfristiger Managementpläne für alle Fischbestände, eine Reduzierung der Beifänge und Rückwürfe auf ein Minimum.

Greenpeace protestierte mit einem nachgebautem Fischtrawler vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen die Fischereipolitik der EU. Die Fangflotte der EU habe eine bis zu dreimal höhere Fangkapazität als die Fischpopulation der Meere vertrage.

Anschließend wollte Greenpeace am Bundesernährungsministerium 65.000 Unterschriften für Ministerin Ilse Aigner (CSU) abgeben. Sie solle sich in der kommenden Woche beim Sondergipfel der europäischen Fischereiminister für einen Abbau der EU-Fischereiflotte einzusetzen.


8. Juni: Welttag der Ozeane

Am Welttag der Ozeane weisen Wissenschaftler und Umweltschützer auf die Bedeutung der Weltmeere für die Nahrungsversorgung und das globale Überleben hin. Sie warnen unter anderem vor Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überfischung.

Der Gedenktag geht auf einen Beschluss der Vereinten Nationen von 2008 zurück. Unter anderem wird das New Yorker Empire State Building in den Farben weiß, blau und violett erstrahlen, um die verschiedenen Tiefenschichten des Meeres zu symbolisieren. In Europa gibt es zudem auf Initiative der EU-Kommission den Europäischen Tag der Meere am 20. Mai. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Besserer Schutz für die Ostsee in Schleswig-Holstein ohne Nationalpark

 WTO-Konferenz: Fischereiabkommen gescheitert

 WWF fordert ambitioniertes Fischereiabkommen

 Wandernde Tierarten sollen besser geschützt werden

 Wandernde Tierarten besonders bedroht - vor allem im Meer

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet