Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.10.2009 | 14:10 | Eikennzeichnung 

Wlodkowski: "Mehr Transparenz durch Kennzeichnung aller Ei-Verarbeitungsprodukte"

Wien - "Österreichs Legehennenhalter haben sich bereits seit Jahresbeginn auf alternative Haltungsformen bei Hennen umgestellt und über 100 Millionen Euro in den Ausbau von tiergerechten Ställen investiert.

Wlodkowski: Mehr Transparenz durch Kennzeichnung aller Ei-Verarbeitungsprodukte
Wir stehen in Österreich nun vor der großen Herausforderung, einerseits eine ausreichende Eigenproduktion zu sichern und andererseits die Produktionskosten für Eier aus Boden- und Freilandhaltung zu optimieren.

Voraussetzung dafür ist, dass die Verarbeitungsindustrie als auch Gastronomie und Hotellerie verstärkt Eier aus alternativer Produktion verwenden. Dies setzt natürlich voraus, dass die verpflichtende Eikennzeichnung auch auf Verarbeitungsprodukte ausgedehnt wird. Schließlich gehen immerhin fast zwei Drittel des gesamten Eiverbrauchs in Österreich in die Gastronomie, Hotellerie, Großküchen und in die Verarbeitungsindustrie.

Derzeit haben die Konsumenten allerdings nur bei Frischei die Möglichkeit, Haltungsform und Herkunft nachzuvollziehen, beim Essen außer Haus und Lebensmitteleinkauf ist dies aber nicht möglich", forderte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, bei einer Pressekonferenz anlässlich des Welt-Ei-Tages in Schlierbach, erneut die Kennzeichnung für Ei-Verarbeitungsprodukte.

Aufgrund der Vorschriften des österreichischen Bundestierschutzgesetzes gibt es seit 1. Jänner 2009 keine Eier aus konventioneller Käfighaltung aus österreichischer Produktion mehr und damit nimmt Österreich eine Vorreiterrolle ein, denn in den anderen EU-Ländern wird die Käfighaltung erst ab 2012 verboten.

Bei Frischeiern im Regal hat sich der österreichische Handel bereits seit 2007 dafür entschieden, fast ausschließlich österreichische Eier aus Boden-, Freiland- oder Biofreilandhaltung zu verkaufen. Der Frischeier-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel liegt aber nur bei rund einem Drittel des österreichischen Gesamtverbrauches. Der Rest, immerhin fast zwei Drittel des gesamten Eierverbrauchs in Österreich, geht in die Gastronomie, Großküchen und in die Verarbeitungsindustrie.

"Diese Käufergruppen sind bekanntlich besonders preissensibel und haben bisher überwiegend Eier aus der Käfighaltung gekauft. Es gibt aber auch bereits positive Beispiele, wie etwa einen großen Vorarlberger Backwarenerzeuger, der seit kurzem ausschließlich alternative Eier verwendet. Das Unternehmen trägt die Mehrkosten, kann dafür aber den Mehrwert der Eier von Hühnern aus Boden- und Freilandhaltung gegenüber den heimischen Konsumenten in seiner Werbung besonders hervorheben", verwies Wlodkowski auf einen Vorreiter bei der Ei-Deklaration von Herkunft und Haltungsform in verarbeiteten Lebensmitteln.


Mehr Transparenz & Sicherheit bei "versteckten Eiern"

Aufgrund der verpflichtenden Eikennzeichnung beim Frischei haben die Konsumenten die Möglichkeit, Haltungsform und Herkunft einfach und schnell über den bekannten Code am Ei zu erkennen. Anders ist das nach wie vor bei den "versteckten Eiern" in Verarbeitungsprodukten.
 "Mehr Tierschutz und damit einhergehend das seit 1. Jänner 2009 geltende Verbot der Legehennen-Käfighaltung in Österreich, bedeutet natürlich auch Mehrkosten für die Landwirtschaft und die gesamte Verarbeitungskette. Hinzu kommt der verstärkte Druck auf die Märkte durch die zunehmende Liberalisierung. Vor diesem Hintergrund ist die Einführung einer verpflichtenden Etikettierung der Haltungsform und der Herkunft notwendig. Denn nur ein klarer Hinweis auf die Art der Legehennenhaltung kann einerseits dem gesteigerten Informationsbedürfnis der Konsumenten gerecht werden und andererseits faire Produktionsbedingungen für die österreichischen Bauern und deren Legehennen in den nächsten Jahren schaffen", unterstrich Wlodkowski. (lk oe)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nutri-Score: Anwender werden stärker integriert

 Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten

 Eier: Pro-Kopf-Konsum steigt in Deutschland

 Geflügelpest auch am Cospudener See bei Leipzig nachgewiesen

 Gekochte Eier schon lange nicht mehr nur zu Ostern

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet