Von den aktuellen Ausbrüchen sei in erster Linie der Regierungsbezirk Detmold betroffen, bilanzierte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Dort blieben die Kreise und das zuständige Veterinäruntersuchungsamt «zunächst in Alarmbereitschaft», heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Lagebericht an den Düsseldorfer Landtag.
Zwar sei eine
Übertragung des Geflügelpestvirus auf Menschen möglich, in Deutschland sei ein solcher Fall bislang aber nicht bekannt geworden. In den betroffenen Beständen müssten die Tiere allerdings sowohl bei erwerbsmäßigen Geflügelhaltern als auch bei Hobbyhaltern schnellstmöglich getötet werden, um eine Weiterverbreitung der
Seuche zu verhindern.
In einem Fall hatte das Anfang März bereits über 20.000 Enten in einem Mastbetrieb in Versmold (Kreis Gütersloh) getroffen, in einem anderen Fall 7.000 Puten im Kreis Minden-Lübbecke. Die Ministerin rief die Bürger auf, dem örtlichen Veterinäramt Funde verendeter Wasser- oder Greifvögel zu melden.
Auch die Gefahr, die Afrikanische
Schweinepest in NRW einzuschleppen, sei weiterhin hoch, mahnte die Ministerin in einer gesonderten Mitteilung. Ebenso wie die Geflügelpest sei diese
Tierseuche zwar für Menschen ungefährlich. Für infizierte
Wildschweine liege die Sterblichkeitsrate jedoch bei nahezu 100 Prozent.
«Der
Erreger kann über Kleidung, Autoreifen oder
Nahrungsmittel übertragen werden», erklärte Heinen-Esser. In nicht erhitzten Fleisch- und Wurstwaren könne der Erreger für Tiere monatelang infektiös bleiben. «Ein achtlos entsorgtes Wurstbrot kann für Tiere zum Problem werden», warnte die Ministerin.
Straßen- und Autobahnmeistereien seien daher angehalten, weiterhin konsequent Zäune und Mülleimer zu kontrollieren, auf Wühlspuren von Wildschweinen zu achten und Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.
Saisonarbeiter seien aufgefordert, keine
Lebensmittel wie Wurstwaren aus der Heimat einzuführen.