Allein für den rund 255 Kilometer langen festen Schutzzaun entlang der Oder-Neiße-Grenze und die 315 Kilometer lange doppelte Umzäunung der drei ASP-Kerngebiete mussten rund 5,77 Millionen Euro aufgewendet werden. Das teilte das Verbraucherschutzministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der Landtagsfraktion von BVB/Freie Wähler mit.
Noch nicht beziffern konnte das Ministerium die Kosten für die Instandsetzung der Schutzzäune. Immer wieder komme es zu Schäden durch Vandalismus und Diebstahl, sagte ein Sprecher der dpa.
Erhebliche Kosten verursachen auch die Untersuchungen infizierter
Wildschweine im Landeslabor Berlin-Brandenburg. Für die gesamte Tierseuchendiagnostik, die auch die Vogelgrippe einschließt, wendet Brandenburg pro Jahr 5,7 Millionen Euro auf.
Die drei ASP-Kerngebiete erstrecken sich auf die Landkreise Oder-Spree, Märkisch-Oderland, Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz. In diesen Gebieten befinden sich laut Ministerium neun
Schweinehalter mit knapp 4.000 Tieren.
Der erste ASP-Ausbruch wurde am 10. September 2020 in der Gemeinde Schenkendöbern (Landkreis Spree-Neiße) amtlich festgestellt. Mit Stand 18. März dieses Jahres gab es in Brandenburg laut Ministerium 768 bestätigte ASP-Fälle. Die meisten
Kadaver wurden in den Landkreisen Oder-Spree mit 469 Tieren und Märkisch-Oderland mit 225 Wildschweinen entdeckt.
Schon lange vor dem ersten Fund eines verendeten Tieres hatte sich Brandenburg darauf vorbereitet, dass die sich in Polen ausbreitende ASP über die Oder nach Westen gelangen wird. Informationsmaterial, Fanganlagen, mobile Schutzzäune, Vergrämungsmittel und Kadaversuche schlugen schon 2019 laut Ministerium mit mindestens mit 264.000 Euro zu Buche.
Für die von der
Schweinepest betroffenen Landkreise und kreisfreien Städte wurden 2020 rund sieben Millionen Euro bereitgestellt. Im diesjährigen Haushalt stieg die Summe auf 32 Millionen Euro. Da Seuchenbekämpfung Ländersache ist, hat Brandenburg die Kosten bislang allein getragen. Wie der Sprecher des Ministeriums sagte, hat das Land bei der EU eine Kofinanzierung des Schutzzaunes entlang der Grenze zu Polen beantragt.