18.07.2012 | 14:58
Waldbrände wüten weiter in Südeuropa
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(c) proplanta Waldbrände - neues Leben nach den Flammen
Waldbrände gehören in vielen Regionen der Welt zu den natürlichen Prozessen der Ökosysteme und können sogar zur Waldverjüngung erforderlich sein. Wo es für eine ausreichende Humus-Zersetzung durch Bodenorganismen zu kalt oder zu trocken ist, schaffen Brände die Voraussetzung für die Nährstoffversorgung folgender Baumgeneration. Ein normaler Brand ist dann keine Katastrophe, sondern nur eine Art Aufräumaktion der Natur.
Menschliche Eingriffe in die Natur erhöhen jedoch oft das Risiko für Großfeuer. Im Mittelmeerraum hat sich die durchschnittliche jährliche Waldbrandfläche seit den 1960er Jahren vervierfacht. Vor allem großflächige Feuersbrünste in den zu Monokulturen verkommenen Wäldern oder Buschlandschaften haben laut der Naturschutzorganisation WWF besorgniserregende Ausmaße angenommen. Lange Zeit wurden Waldbrände ausnahmslos bekämpft. Nur langsam beginnt sich die Ansicht durchzusetzen, dass Feuer zur Wildnis gehört und für die Fortpflanzung einiger Baumarten sogar notwendig ist.
Nach WWF-Angaben sind weltweit knapp die Hälfte der Ökoregionen von Feuer abhängig oder beeinflusst. So seien unter anderem in der Mittelmeerregion, der afrikanischen Savanne, den Trockenwäldern Südasiens und den Kiefernwäldern von der Taiga bis in die Subtropen Waldbrände für die Erhaltung der natürlichen Flora und Fauna so notwendig wie Sonne und Regen.
1988 hatte ein Brand weite Teile des Yellowstone-Nationalparks im US-Bundesstaat Wyoming verwüstet. Sofort nach dem Feuer fielen Schwärme von Insekten über noch warme Baumreste her. Ihnen folgten Spechte, die Nahrung im Überfluss fanden. Deren Höhlen nutzten Waldvögel zum Nestbau. Schon 1991 waren einige Täler voller Blumen, Baum-Sämlinge ragten aus der Erde. Förster fanden mehr als 20 Gras- und Beerensorten, auch Säugetierarten kehrten zurück. (dpa)
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