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31.12.2010 | 14:17

Wetter 2010: Viel Abwechslung - alles in allem etwas zu kalt und zu nass

Wetterkapriolen
(c) proplanta
Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2010
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Hamburg gehörte im Jahr 2010 mit durchschnittlich 8,3°C (8,8°C) zu den wärmeren, Schleswig-Holstein mit 7,7°C (8,3°C) zu den kälteren Bundesländern. Die mittlere Niederschlagsmenge erreichte in Hamburg 750 l/m² (739 l/m²) und in Schleswig-Holstein 812 l/m² (781 l/m²). Die Sonnenscheindauer traf in Hamburg mit 1.533 Sonnenstunden fast genau das Soll (1.532 Stunden); in Schleswig-Holstein lag sie mit 1.604 (1.582 Stunden) etwas darüber. Sankt Peter-Ording war mit 1.814 Stunden die zweitsonnenscheinreichste Station Deutschlands.

Niedersachsen und Bremen: Bremen war mit 637 l/m² (718 l/m²) das zweittrockenste und mit 8,5°C (8,9°C) neben Berlin das zweitwärmste Bundesland. Mit 1.616 Stunden (1.482 Stunden) präsentierte es sich beim Sonnenschein deutschlandweit sogar als Spitzenreiter. Niedersachsen kam dagegen mit 1.514 Stunden (1.473 Stunden) nur auf den drittletzten Platz. Das Temperaturmittel betrug 8,1°C (8,6°C) und die Niederschlagsmenge 770 l/m² (764 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern war 2010 mit 7,6°C (8,0°C) das drittkälteste und mit 702 l/m² (576 l/m²) das dritttrockenste Bundesland. Beim Sonnenschein belegte es mit 1.608 Stunden (1.682 Stunden) ebenfalls den dritten Platz. Greifswalder Oie, eine Insel bei Rügen, war mit 1.837 Stunden die sonnenscheinreichste deutsche Station des Jahres.

Brandenburg und Berlin: Berlin war mit 633 l/m² (566 l/m²) das trockenste und mit 8,5°C (9,0°C) neben Bremen das zweitwärmste Bundesland. Beim Sonnenschein blieb Berlin mit 1541 Stunden deutlich unter dem Klimawert (1.645 Stunden). Brandenburg kam auf 8,0°C (8,5°C), 1.592 Stunden (1.618 Stunden) Sonnenschein und 710 l Niederschlag/m² (548 l/m²). Der trockenste deutsche Ort war Berge in Brandenburg, nahe Pritzwalk, mit 531 l/m².

Sachsen-Anhalt: Das Jahr 2010 brachte in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt eine mittlere Jahrestemperatur von 7,8°C (8,4°C), wodurch es eher zu den kälteren Bundesländern zählte. Hier übertraf die Niederschlagsmenge von 761 l/m² das Soll (577 l/m²) deutlich um 32 Prozent. Auch die Sonnenscheindauer lag mit 1547 Stunden etwas über dem Klimawert (1.516 Stunden).

Sachsen: Sachsen war im Jahr 2010 mit 7,2°C (7,7°C) das kälteste und mit 134 Prozent des Solls (719 l/m²) das nasseste Bundesland. Die Mitarbeiter des DWD registrierten hier mit 959 l/m² sogar einen neuen Niederschlagsrekord für Sachsen. Besonders nass verlief die zweite Jahreshälfte. So fiel z.B. in Plauen im Vogtland von Juli bis Dezember mit 655 l/m² mehr Niederschlag als sonst im ganzen Jahr (582 l/m²). Auch die in Deutschland tiefste Temperatur des letzten Winters wurde in Sachsen gemessen: Am 27.1. zeigte das Thermometer in Bad Muskau südöstlich von Cottbus -24,3°C. Die Sonne schien 1.550 Stunden (1.525 Stunden) lang.

Thüringen: In der Reihe der kalten Bundesländer landete Thüringen 2010 mit 7,3°C (7,5°C) auf dem zweiten Platz. Bei der Sonnenscheindauer wurde es mit 1.483 Stunden (1.513 Stunden) Vorletzter. Niederschlag fiel 790 l/m² (679 l/m²). Am 26. Dezember lag der Schnee in Gera-Leumnitz beachtliche 70 cm hoch.

Nordrhein-Westfalen: Hier errechneten die DWD-Experten im Jahr 2010 mit 8,4°C (8,9°C) eine vergleichsweise hohe Durchschnittstemperatur und mit 851 l/m² (892 l/m²) eine hohe Niederschlagsmenge. Extreme Starkregenfälle führten am 26.8. besonders im Münsterland zu außerordentlich hohen Tagesmengen: Steinfurt-Burgsteinfurt meldete 161,7 l/m² und Ahaus 150,7 l/m². Außerdem war Nordrhein-Westfalen mit 1.469 Stunden (1.448 Stunden) diesmal das sonnenscheinärmste Bundesland. Der Kahle Asten im Sauerland war mit 1.242 Stunden 2010 die sonnenscheinärmste deutsche Station.

Hessen: Das Jahr 2010 brachte für Hessen eine mittlere Temperatur von 8,1°C (8,4°C), eine Niederschlagsmenge von 772 l/m² (751 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von 1.520 Stunden (1.468 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Die Durchschnittstemperatur wich in Rheinland-Pfalz mit 8,4°C kaum vom Mittel (8,5°C) ab und so gehörte es 2010 zu den wärmeren Bundesländern. Der DWD ermittelte in Bendorf bei Koblenz mit 38,8°C am 10. Juli die höchste deutschlandweit gemessene Temperatur des Jahres. Die Niederschlagssumme mit 766 l/m² (761 l/m²) und die Sonnenscheindauer mit 1.557 Stunden (1.480 Stunden) lagen in Rheinland-Pfalz leicht über dem vieljährigen Klimawert.

Saarland: Die Durchschnittstemperatur im Saarland war mit 8,8°C (9,1°C) bundesweit Spitzenreiter. Außerdem belegte das Bundesland sowohl beim Niederschlag mit 931 l /m² (888 l/m²) und bei der Sonnenscheindauer mit 1.608 Stunden (1.613 Stunden) den zweiten Platz.

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg gehörte 2010 mit durchschnittlich 8,4°C (8,5°C) zu den wärmeren und mit 911 l/m² (903 l/m²) zu den nasseren Bundesländern. Mit 1.584 Stunden wurde das Sonnenscheinsoll (1.626 Stunden) knapp verfehlt. 

Bayern: Auch Bayern blieb mit 1.535 Stunden leicht unter seinem Sonnenscheinsoll (1.590 Stunden). Es war mit 7,6°C (7,7°C) das drittkälteste und mit durchschnittlich 917 l/m² (904 l/m²) das drittnasseste Bundesland. Hier lagen die niederschlagsreichsten Orte des Jahres 2010: Oberhalb von 920 m war dies die Zugspitze mit 1.953 l/m², unterhalb Oy-Mittelberg-Petersthal mit 1.841 l/m². Ungewöhnlich starke und lang anhaltende Schneefälle brachten von Heiligabend bis zum ersten Weihnachtsfeiertag im 450 m hoch gelegenen Heinrichsthal im Spessart 37 cm Neuschnee. (DWD)


Weitere Wetterinformationen finden Sie unter: www.profi-wetter.de.
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