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29.12.2014 | 11:01 | WWF-Report 2014 

Artenschutz-Bilanz fällt durchwachsen aus

Berlin - Für den Schutz von Tierarten weltweit war 2014 nach Einschätzung der Umweltstiftung WWF ein durchwachsenes Jahr.

Seekuh
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Wilderei, Klimawandel oder Erdölförderung im Nationalpark: Den Wildtieren in aller Welt machen viele Faktoren zu schaffen. Der WWF sieht beim Artenschutz 2014 aber nicht nur Verlierer. (c) proplanta
Während manche Arten wie der Blauwal vor der Küste Chiles nun besser geschützt würden, gebe es für viele andere schlechte Nachrichten. Das teilte die Organisation am Montag mit. Zu den Verlierern zählen demnach etwa Nashörner, Elefanten und Walrösser: Sie hätten Lebensraum verloren, würden von Wilderern bedroht oder litten unter klimatischen Veränderungen.

Die biologische Vielfalt hat nach Einschätzung der Stiftung stark gelitten: Die Zahl an Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen hat sich seit den 1970er Jahren im Schnitt halbiert, wie ein WWF-Report in diesem Jahr zeigte. «Der Mensch verursacht gerade das größte globale Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier», wird WWF-Vorstand Eberhard Brandes in einer Mitteilung zitiert.

Besonders stark geschrumpft sei etwa der Bestand an Amerikanischen Monarchfaltern: Im Laufe eines Jahres habe sich die Population der Schmetterlinge in den USA und in Kanada um rund 45 Prozent verringert. Als Ursachen vermutet der WWF, dass Lebensräume nun landwirtschaftlich genutzt werden sowie den Pestizideinsatz.

Für Menschenaffen wie Bonobos drohten die letzten Schutzgebiete zu verschwinden: In einem Nationalpark im Kongo etwa sei geplant, Erdöl zu fördern. Auch die Zahl der Löwen schwinde dramatisch - in Westafrika stünden die Tiere vor dem Aussterben, in Indien gebe es nur noch Restbestände. Auch erlegten Wilderer in Afrika mehr Elefanten, als Jungtiere geboren würden. Von einer Nashorn-Unterart, dem Nördlichen Breitmaulnashorn, gibt es nach WWF-Angaben nur noch fünf Exemplare, nachdem zwei der Tiere in diesem Jahr starben.

Als Gewinner beim Artenschutz sieht der WWF neben den Blauwalen auch die Berggorillas: Beide Arten profitierten von Schutzgebieten. In den Alpen gebe es durch Auswilderung wieder mehr Bartgeier. Und in Deutschland kehre etwa der Elch von sich aus zurück. Das Verhalten der Menschen sieht der WWF als Schlüssel zum Artenschutz: Deutschland müsse als reiche Industrienation Vorbild sein, etwa bei nachhaltiger Landwirtschaft und der Energiewende, fordert die Organisation. (dpa)
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