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21.01.2011 | 23:36 | Hochwasserschutz 2011 

Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren in Thüringen haben 155 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten

Erfurt - Die Saaletalsperren und die landeseigenen Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken haben während der vergangenen 14 Tage in ganz erheblichem Maße zu einer Reduzierung der Wasserführungen an wichtigen Gewässern geführt.

Hochwasser 2011
(c) proplanta
„Damit konnten Schäden wie im Jahr 1994 in großen Teilen des Landes vermieden werden“, so Umweltminister Jürgen Reinholz. Nach Berechnungen der Experten wurden durch die optimale Steuerung der vorhandenen Rückhalteräume in den Talsperrensystemen seit Beginn der Schneeschmelze etwa 155 Millionen Kubikmeter Wasser gespeichert. Die Folgen der Schneeschmelze wurden erheblich gemildert.

Im größten Talsperrensystem, den Saaletalsperren, wurde bereits im Dezember zusätzlicher Rückhalteraum durch gezielte Vorentlastungen bereitgestellt. Gegenüber den im Bewirtschaftungsplan geforderten 60 Millionen Kubikmeter standen so Anfang Januar 136 Millionen Kubikmeter für die Rückhaltung hochwasserrelevanter Abflüsse zur Verfügung. Damit gelang es bei beiden Hochwasserwellen, die Zuflüsse zum Talsperrensystem von ca. 350 bzw. 400 Kubikmeter pro Sekunde auf 50 Kubikmeter pro Sekunde am Pegel Kaulsdorf/Saale unterhalb der Talsperren zu senken. Damit verbunden waren Absenkungen der Wasserstände in Rudolstadt bis 150 Zentimeter, im Raum Jena immerhin noch bis ca. 100 Zentimeter, beispiellose Werte im bundesdeutschen Vergleich.

Im Unstrutgebiet erwies sich die Rückhaltung am Hochwasserrückhaltebecken Straußfurt bis zu einem Einstau von 84 Prozent sowie in kleineren Anlagen ebenfalls erheblich schadensmindernd. Im Zusammenhang mit der Talsperre Kelbra an der Grenze zu Sachsen-Anhalt gelang eine Steuerung, die das Erreichen der höchsten Alarmstufe an der mittleren Unstrut nur für wenige Stunden und wenige Zentimeter zuließ. Unter Nutzung des Flutkanals konnten so die anliegenden Gemeinden wie auch viele tausend Hektar Ackerland vor den Fluten geschützt werden.

Durch diese Rückhaltungen wurde auch der weitere Saalelauf in Sachsen-Anhalt erheblich entlastet.

Im Werragebiet kam es mit der zweiten Hochwasserwelle zu lokalen Überflutungen. Im Talsperren-System Südthüringen jedoch wurden ca. 6,0 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten. Dadurch konnte eine Überflutung der Meininger Innenstadt verhindert werden.

„Ich bin sehr froh, dass mit der Hochwassernachrichtenzentrale der TLUG eine verlässliche und modern ausgestattete Kommunikationszentrale existiert“, so der Minister. Damit können sich Bürger und Verwaltungen selbst informieren und effizienter schützen.

„Die in den letzten Jahren neu errichteten Hochwasserschutzbauten haben ausnahmslos ihre Aufgaben erfüllt. Selbstverständlich ist auch die Freihaltung der Flächen dafür ein entscheidender Faktor. An geeigneten Stellen werden weitere Hochwasserschutzbauten geplant und entwickelt“, so der Minister abschließend. (PD)
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