Dienstag, 06.06.2023 | 12:01:23
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.06.2013 | 18:47 | Aktuelle Hochwassersituation 

Pegelstände sinken weiter - Bauern fordern Hilfe

Magdeburg/Dresden - Die Pegelstände der Flüsse sinken weiter. In Sachsen-Anhalt wird das Ausmaß der Katastrophe für die Landwirtschaft immer deutlicher. Dresden prüft seinen Hochwasserschutzplan.

Hochwasserhilfe
(c) proplanta
Die heftigen Unwetter in der Nacht zum Freitag haben die Pegelstände der Flüsse im besonders vom Hochwasser betroffenen Sachsen-Anhalt nicht wieder steigen lassen. Nach Angaben des Krisenstabs der Landesregierung sinken die Pegelstände von Elbe und Havel weiter. Sachsen bezifferte den Schaden in Land- und Forstwirtschaft sowie an Hochwasserschutzanlagen und Gewässern auf fast 300 Millionen Euro.

Trotz stundenlanger Regengüsse blieben auch die Pegelstände der Weißen und Schwarzen Elster sowie von Mulde, Saale, Aller und der Bode weitgehend unter den Richtwerten für eine Hochwasser-Alarmstufe. In manchen Landesteilen, so im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt, waren bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.

Auch im Landkreis Stendal entspannt sich laut Krisenstab der Landesregierung die Lage weiter. Das Wasser, das nach dem Deichbruch an der Elbe bei Fischbeck diesen und weitere Orte überspült hatte, fließt langsam ab.

Unterdessen wird das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe für die Landwirtschaft im Landkreis Stendal deutlich. «Es muss eine Sonderlösung für die Bauern her», sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), am Freitag bei einem Besuch. «500 Euro pro Hektar als Vorabzuschuss sind das mindeste.» Nach Verbandsangaben stehen in Sachsen-Anhalt etwa 115.000 Hektar unter Wasser, davon sind etwa 73.000 Hektar Äcker.

In Dresden wollen Umweltexperten auswerten, wie weit Wasser in Gebiete vordrang und wo Schutzmaßnahmen scheiterten. Anhand dessen soll geprüft werden, ob bisherige Vorhaben wie Polder ausreichen. Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) wehrte sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa gegen den Vorwurf, das Land betreibe zu viel technischen Hochwasserschutz. «Ich kann diese permanent wiederholte Phrase "Gebt den Flüssen mehr Raum" kaum noch hören.» Natürlich sei auch das wichtig, aber etwa bei der Elbe gebe es am Oberlauf in der Sächsischen Schweiz einfach natürliche Grenzen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Unwetterschäden 2022 trotz Winterstürmen deutlich zurückgegangen

 Landwirtschaft nach schweren Unwettern in Italien stark betroffen

 Auf Überschwemmungen könnten Erdrutsche in Italien folgen

 Italien: Unwetter verursacht großen Schaden auch in der Landwirtschaft

 Italien in Sorge vor weiteren Regenfällen

  Kommentierte Artikel

 Scharfe Kritik am geplanten Verbot der Anbindehaltung

 Kosten für Bewässerung in Landwirtschaft steigen

 Milchbauern fordern wegen sinkender Erlöse Politik zum Handeln auf

 Thüringens Agrarministerin will Ökolandbau-Anteil bis 2027 auf Bundesniveau

 Mehlschwalben und Mauersegler machen sich rar

 BN-Chef hält Angst vor Wölfen für unbegründet

 Offener Brief an Umweltministerin Lemke zur Trophäenjagd

 Installation von Balkonkraftwerken soll erleichtert werden

 Nordzucker trotzt Krisen und steigert den Gewinn deutlich

 Mehr Fläche, weniger Bürokratie: Habeck will mehr Windkraft an Land