(c) proplanta Die Lust auf Sushi hat diesen Appetit nur noch weiter gesteigert. Mit fatalen Folgen für die Thunfischbestände, wie nun auch eine neue Kino-Dokumentation zeigt. Das Ökosystem Meer ist in Not. Zahlen und Fakten:
Überfischung
Die langjährige Ausbeutung der Meere hat nach Einschätzung von Umweltverbänden dazu geführt, dass achtzig Prozent der Fischbestände weltweit bedroht sind.
Den industrialisierten Flotten gehen dabei nicht nur Speisefische ins Netz. Haie, Seevögel, Meeresschildkröten, Delfine und Wale verenden oft als Beifang.
Ein Viertel aller Fischbestände gilt inzwischen als gefährdet: Roter Thunfisch im Mittelmeer, Kabeljau in der Nordsee und Rotbarsch im Nordatlantik und andere können kaum mehr nachwachsen.
Thunfisch
55.500 Tonnen Blauflossenthunfisch - beliebte Zutat für Sushi - werden nach Schätzungen jedes Jahr aus dem Meer geholt. Die große Nachfrage beflügelt auch den illegalen Fang.
Besonders die Zahl der großen Thunfischarten schrumpft. Seit Beginn des industriellen Fischfangs in den 1950er Jahren sank sie um rund 90 Prozent des damaligen Bestandes.
Ökosystem Meer
Allein die Überfischung von Thunfisch bringt das Gleichgewicht in den Ozeanen schon durcheinander.
Thunfische sind Räuber in der obersten Ebene des Nahrungsnetzes. Fehlen sie, vermehren sich die Raubfische der nächsten Ebene stark. Das führt zu einem Schwund bei Beutefischen. Die kleineren Räuber finden kaum noch Nahrung und sterben ebenfalls.
Deutscher Fischhunger
In den 60er-, 70er- und 80er-Jahren aß jeder Deutsche durchschnittlich elf Kilogramm Fisch und Meeresfrüchte im Jahr. Bis heute ist der Verbrauch auf mehr als 15 Kilo angestiegen.
Am häufigsten verspeisen die Deutschen Alaska-Seelachs, Hering, Lachs, Thunfisch und Pangasius.
Umweltschutz
Mit einem überlegten Einkauf können Verbraucher mit dazu beitragen, die Meere zu schonen. Umweltverbände empfehlen Gütesiegel wie zum Beispiel «MSC». Es kennzeichnet die Herkunft aus umweltverträglicher Fischerei. (dpa)
|
|