Eine Entwarnung ist für die nächsten Tage nicht in Sicht. Dicke Regenwolken halten sich hartnäckig über Hessen. Die Meteorologen nennen dieses Phänomen «schleifende Front». Hessen liege mitten in dem betroffenen Gebiet von Rheinland Pfalz bis Mecklenburg- Vorpommern, sagte DWD-Meteorologe Simon Tripper.
Auf der DWD-Warnkarte im Internet waren auch am Freitag mehrere Kreise rot eingefärbt - dort kommen aus Dauerregen und schmelzendem Schnee beträchtliche Wassermassen zusammen, die in Bäche und Flüsse fließen. Die Warnstufe «rot» gilt, wenn mehr als 50 Liter Wasser pro Quadratmeter in 24 Stunden abfließen.
«Niederschlagsdargebot» nennen die Meteorologen die Summe aus Regen und Schmelzwasser. Besonders hoch ist dieses Dargebot in den Mittelgebirgen, wo noch beträchtliche Schneemassen liegen. Auf der Wasserkuppe in der Rhön türmten sich am Freitagmorgen noch 60 Zentimeter. Dort seien bis zum Sonntagabend mehr als 70 Liter an Niederschlagsdargebot zu erwarten, sagte Trippler. Dieses Wasser fließt zuerst in kleinere Bäche, von dort weiter in die größeren Flüsse, wo die Welle zeitversetzt ankommt.
Entwarnung ist vorerst nicht zu erwarten, im Gegenteil: Es herrschen überall Plusgrade, und es regnet weiter. Erst am Montag werde der Regen nachlassen, sagte Meteorologe Trippler. In Nordhessen erwartet der
DWD allein am Sonntag rund 20 Liter Niederschlag innerhalb von 24 Stunden. (dpa)