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30.12.2010 | 09:27 | Artenschutz 

WWF zieht durchwachsene Artenschutz-Bilanz

Frankfurt/Main - Die Umweltstiftung WWF hat eine durchwachsene Bilanz für den Artenschutz im diesem Jahr gezogen.

Haie
Die biologische Vielfalt sei weltweit wieder zurückgegangen, erklärte der vorstand von WWF Deutschland, Eberhard Brandes, am Dienstag in Frankfurt laut einer Mitteilung. Ursachen seien die Zerstörung von Lebensraum, der Klimawandel, Wilderei oder Übernutzung. Die von Menschen verursachte Aussterberate liegt laut WWF mindestens hundertmal höher als der natürliche Artenschwund.

Zu den Verlierern des Jahres 2010 zählt die Stiftung das Nashorn, den Hai, den Thunfisch, die Koralle, das Schuppentier und die Wale. Tierarten wie Tiger, Wolf und Dorsch seien die Gewinner 2010.

Allein bis September 2010 hat Südafrika nach WWF-Angaben mehr als 230 Nashörner durch Wilderei verloren. «Die Hörner gehen vor allem nach Asien, wo sie in geriebener Form als dubiose Heilmittel eingesetzt werden», sagte WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler.

Der WWF beklagte, dass es für die Rote Koralle, den Blauflossenthunfisch und diverse Hai-Arten keine internationalen Handelsverbote gibt. So lande der Blauflossenthunfisch weiterhin als Sushi-Delikatesse auf dem japanischen Markt - obwohl die Population um bis zu 85 Prozent eingebrochen ist.

Ähnlich dramatisch sei die Situation von Weißspitzen-Hochseehai und Hammerhai: Die Flossen dieser Fische endeten noch immer in der Suppenschüssel. Die Rote Koralle werde weiterhin Bestandteil von Medizin- und Schmuckprodukten sein. Nur noch rund 3.200 Tiger leben nach WWF-Schätzung in freier Wildbahn.

Dafür aber kehren laut WWF immer mehr Wölfe nach Deutschland zurück. «Der Wolf besiedelt trotz mancher Rückschläge seine alte Heimat wieder», betonte die Umweltstiftung. Deutschlandweit gibt es nach Schätzung des WWF zwischen 60 und 75 Wölfe. Ein Großteil davon lebe in der sächsischen Lausitz.

Innerhalb von nur drei Jahren sei auch der Bestand des Dorsches in der Ostsee auf das Dreifache angewachsen. Die Gründe: eine Verkleinerung der Fangflotte sowie eine konsequente Eindämmung der illegalen Fischerei. (dpa)
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