Wie das Unternehmen am Donnerstag (5.5.) in Lochem mitteilte, verringerte sich der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Zeitraum Januar bis März 2022 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 47,2 %. Absolute Werte wurden nicht genannt.
Begründet wurde die negative Entwicklung vor allem mit deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, die nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben werden konnten. Dennoch verbesserte sich der Bruttogewinn um 9,3 %, was den „schwachen“ Zahlen im ersten Quartal 2021 zugerechnet wird.
Nach Konzernangaben verringerte sich der Gesamtabsatz von Futtermitteln imersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraumum 7,3%. Nur in Polen seien mehr Futtermittel verkauft worden.
Für alle anderen Länder verzeichnete ForFarmers Absatzrückgänge. Die betreffende Menge an
Mischfutter sei sogar uminsgesamt 8,2% geschrumpft. Das stärkste Absatzminus verzeichnete das Unternehmen bei
Schweinefutter, was zum Teil auf den Bestandsabbau in den Niederlanden infolge der Haager
Umweltpolitik zurückgeführt wird. Außerdem sei das Geschäftmit einem wichtigen Kunden im Vereinigten Königreich beendet worden. Zudem hätten in Deutschland zahlreiche
Schweinehalter aufgrund der extrem niedrigen
Schweinepreise aufgegeben.
Laut Geschäftsbericht war auch der Absatz von
Geflügelfutter rückläufig. In einigen Ländern seien die Mastgeflügelbestände wegen hoher
Rohstoffkosten zurückgefahren worden. Außerdem habe der Erfolg des Gütesiegels „Beter Leven“ in den Niederlanden den Nebeneffekt, dass auf derselben Fläche weniger Tiere gehalten werden könnten. Auch hierdurch habe sich die Nachfrage nach Futtermitteln verringert.
Pessimistischer Ausblick für GesamtjahrNach Angaben der Geschäftsführung war der Futtermittelabsatz im Wiederkäuersektor in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres etwas niedriger als im ersten Quartal 2021. Die
Milchviehhalter in Deutschland hätten trotz der gestiegenen Milchpreise weiterhin hauptsächlich Raufutter eingesetzt. Dagegen hätten sich die Verkäufe im Vereinigten Königreich relativ stabil entwickelt, obwohl die
Milcherzeugung eingeschränkt worden sei. Dort sowie in den Niederlanden und Belgien hat das Unternehmen seine Position im Wiederkäuersektor sogar ausgebaut.
Bereits am 24. Februar hatte ForFarmers prognostiziert, dass das bereinigte
EBITDA im ersten Halbjahr 2022 sinken dürfte, weil die Rohstoff- und
Energiepreise voraussichtlich hoch bleiben würden und nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden könnten. Die Geschäftsführung bestätigte jetzt ihre pessimistische Einschätzung und verwies dabei auch auf die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.