Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.06.2012 | 22:03 | Bestechung 

Getreidehandelsunternehmen verurteilt

Brüssel - Eine auf Getreidehandel spezialisierte niederländische Tochterfirma des internationalen Rohstoffkonzerns Glencore ist vergangene Woche von einem belgischen Gericht zu einer Geldstrafe von 500.000 Euro wegen Bestechung eines EU-Beamten verurteilt worden.

Bestechungsgelder
(c) proplanta
Belangt wurden auch weitere Firmen, darunter die französische Agrargenossenschaft Invivo.

Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass einem mittlerweile aus dem EU-Dienst entlassenen Mitarbeiter der Generaldirektion Landwirtschaft zwischen 1999 bis 2003 im Gegenzug für Insiderinformationen über Exporterstattungen kostspielige Gefälligkeiten erwiesen wurden.

Der Ex-Beamte selbst wurde zu 40 Monaten Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt. Das EU-Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) begrüßte das Urteil in einer Stellungnahme.

Generaldirektor Giovanni Kessler erklärte, die Europäische Kommission verfüge über geeignete Mechanismen, um Betrug und Korruption in den eigenen Reihen aufzuspüren. Interne Korruptionsfälle seien ein kleiner, aber wichtiger Teil der Aufgaben von OLAF, so Kessler.

Die Sache kam verspätet vor ein belgisches Gericht, obwohl der Beamte bereits im Oktober 2003 vorübergehend festgenommen worden war. OLAF hatte schon im Jahr 2000 Untersuchungen eingeleitet, von denen auf Drängen der belgischen Behörden allerdings zunächst nur das Generalsekretariat der Kommission, nicht die Generaldirektion Landwirtschaft informiert wurde. OLAF weist darauf hin, dass die Brüsseler Behörde mittlerweile weitere Maßnahmen ergriffen habe, um ähnliche Fälle für die Zukunft zu verhindern. Dazu gehört die Einführung eines Rotationssystems, wonach Kommissionsbeamte nicht länger als fünf Jahre auf einem sensiblen Posten bleiben sollen. (AgE)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Brüssel: Einigung zu Handelsrestriktionen für die Ukraine erwartet

 Polen und Ukraine suchen Kompromiss für Agrarlieferungen

 Handelsrestriktionen gegen Ukraine: EU-Mitgliedstaaten wollen nachverhandeln

 Bauern fordern strengere Importvorgaben für ukrainische Lebensmittel

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet