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12.01.2023 | 15:13 | IGW 2023 

60 Aussteller aus MV bei Neustart der Grünen Woche in Berlin

Schwerin/Berlin - Nach zweijähriger Zwangspause kann sich die Agrar- und Ernährungsgüterwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns von der kommenden Woche an in Berlin wieder einem großen Publikum aus dem In- und Ausland präsentieren.

IGW 2023
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Für Lebensmittelproduzenten aus Mecklenburg-Vorpommerns ist die Grüne Woche in Berlin eine vielversprechende Plattform. Sie hoffen, mit der Präsentation ihren Produkten das Interesse der Verbraucher zu wecken und neue Abnehmer zu finden. (c) proplanta
60 Unternehmen und Institutionen aus dem Nordosten stellen vom 20. bis 29. Januar auf der Internationalen Grünen Woche ihre Produkte und Service-Angebote vor.

Wie Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag in Schwerin sagte, gehören dazu vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, regionale Tourismusverbände und fünf der sechs Landkreise. Während Aussteller wie die Lübzer Brauerei, die Fischerei Müritz-Plau oder die Mecklenburger Landpute schon seit Jahren in Berlin Präsenz zeigen, feiern Firmen wie die Bäckerei Behrens und die Braumanufaktur Ludwigslust Premiere.

Die Welt-Leitmesse für die Ernährungswirtschaft sei die wichtigste Messe für Mecklenburg-Vorpommern, betonte Backhaus. In keinem anderen Bundesland trage die Branche einen solch hohen Anteil zur Bruttowertschöpfung bei. Gegen den rückläufigen Trend im Verarbeitenden Gewerbe habe die Ernährungs- und Futtermittelwirtschaft im Nordosten im Vorjahr ihre Umsätze um gut 14 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro gesteigert und auch das Exportgeschäft kräftig ausgebaut.

«Die Ernährungsgüterwirtschaft ist ein stabiler Wirtschaftsfaktor. Sie sorgt auch in schwierigen Zeiten für eine sichere Versorgung der Menschen. Auf Lebensmittel aus Deutschland kann man sich verlassen», betonte Backhaus. Er räumte allerdings ein, dass die Umsatzsteigerungen zu großen Teilen auf die Preissprünge bei Lebensmitteln zurückzuführen seien. Vor allem für Milch und Milchprodukte mussten die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen.

Nach Angaben des Ministers steuert das Land erneut etwa 600.000 Euro zur Finanzierung der Messeteilnahme bei. Gemessen am Werbeeffekt auch für das Tourismusland sei das Geld gut angelegt, zeigte sich Backhaus überzeugt. Nach dem Rückzug von Baden-Württemberg von der Grünen Woche werde Mecklenburg-Vorpommern nun allein eine Messehalle mit 2.800 Quadratmetern belegen. «Ich bedauere den Verzicht Baden-Württembergs zutiefst. Wir haben uns gut ergänzt, mit unseren Landschaften, unserer Kultur und unserer Kulinarik», erklärte Backhaus. Nach seinen Angaben gehört auch Schleswig-Holstein zu den vier Bundesländern, die der Grünen Wochen den Rücken kehrten.

Die beim Berliner Publikum überaus beliebte Messe war 2021 und 2022 wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Zum Neustart rechnen die Veranstalter laut Backhaus mit etwa 300.0000 statt der zuvor üblichen 400.000 Besucher. Neben Verbrauchern nutzen auch Vertreter großer Handelsketten die Messe, um neue Trends zu erkunden und mit Produzenten ins Gespräch zu kommen.

Nach Überzeugung des Ministers wird sich für die Firmen des Landes die Messeteilnahme rentieren. Gerade in den Großstädten wachse die Nachfrage nach regional und ökologisch produzierten Lebensmitteln. «Und wir sind ja so etwa wie der Vorgarten für Berlin oder Hamburg», sagte Backhaus, der auf der Grünen Woche erneut auch Diskussionen zur Neuausrichtung der Agrarwirtschaft erwartet.

Themen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl und Artenschutz gewännen immer mehr an Gewicht. Doch könne dies nicht gegen die Bauern, sondern nur mit ihnen umgesetzt werden. Besonders die beständig wachsenden Umweltauflagen von EU, Bund und Land stoßen bei konventionell arbeitenden Landwirten auf Kritik. «Wenn wir unseren Planeten lebenswert halten wollen, müssen wir Ökonomie und Ökologie endlich besser verbinden», mahnte Backhaus. Nach seinen Angaben wird es zum Messeauftakt in der Länderhalle Mecklenburg-Vorpommerns wieder den traditionellen Empfang der Landesregierung geben.
dpa/mv
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