Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.09.2013 | 10:03 | Veredlungstage 2013 

Tierhaltung zwischen Ökonomie und gesellschaftlicher Akzeptanz

Berlin - Die Verankerung einer unternehmerischen und nachhaltigen Tierhaltung in der Gesellschaft ist die zentrale große Herausforderung für die deutsche Veredlungswirtschaft.

Tierhaltung
(c) proplanta
Der weitere Erfolg der Tierhaltung und Fleischerzeugung am Standort Deutschland wird sich in Zukunft noch mehr als bisher im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen entscheiden.

Notwendig dafür sind neue, marktgerechte und praktikable Lösungen zur Weiterentwicklung der Nutztierhaltung, die nur gemeinsam mit den Tierhaltern mit ihren Erfahrungen und ihrer Verantwortung für Mensch, Tier und Umwelt entwickelt werden können. Nur so kann der hohe Standard in der deutschen Erzeugung und gleichzeitig die Einkommensperspektiven für die Betriebe erhalten werden. Dies unterstrichen heute die 400 Teilnehmer des Veredlungstages 2013 des Deutschen Bauernverbandes (DBV) im westfälischen Senden.

Dabei gilt es, sich ändernde Verbrauchererwartungen und Kundenwünsche in die Weiterentwicklung der Nutztierhaltung mit aufzunehmen. Gleichzeitig müssen die Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung genutzt werden und eine angemessene Honorierung zusätzlicher Leistungen gewährleistet sein. Daran anknüpfend und in konsequenter Fortführung seines im Juni 2013 beschlossenen Leitbildes Tierhaltung will der DBV daher die aktuell auf den Weg gebrachte Initiative Tierwohl umsetzen.

Landwirtschaft, Schlachtunternehmen und Lebensmitteleinzelhandel sind im Grundsatz darin einig, dass die Schweine- und Geflügelhaltung weiterentwickelt werden muss mit dem Ziel, mehr Tierwohl zu erreichen. Da dieses Ziel mit Markenfleischprogrammen und Tierschutzlabels bisher nicht erreicht worden ist, wird mit der Initiative Tierwohl ein echtes Angebot zur weiteren Verbesserung von Tierwohlstandards auf breiter Basis gemacht, bei dem diese Zusatzleistungen auch mit einem entsprechenden Kostenausgleich honoriert werden.

Deutschland hat sich im europäischen und internationalen Vergleich bereits eine Spitzenposition beim Tierschutz erarbeitet und in den Märkten erkämpft. Die Nachfrage nach Schweinefleisch deutscher Herkunft ist in den zurückliegenden Jahren stetig gestiegen. Dem DBV zufolge ist diese Entwicklung nicht zuletzt einer qualitätsorientierten und tierschutzgerechten, effizienten und Ressourcen schonenden Tierhaltung sowie hohen Standards bei der Lebensmittelsicherheit geschuldet.

Die Tierhaltung ist nicht nur für die deutsche Landwirtschaft von existenzieller Bedeutung, sondern bestimmt entscheidend auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Die Hälfte aller Erlöse, die Deutschlands Bauernfamilien erwirtschaften, stammt aus der Tierhaltung, deren Produktionswert fast 25 Milliarden Euro umfasst; zwei Drittel der rund 4,6 Millionen Erwerbstätigen der gesamten Lebensmittelwirtschaft sind mit der Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch, Milch und Eiern beschäftigt. (dbv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 33 Rinder verendet - Zwei Jahre Bewährung für Landwirt

 Großbrand in Schweinemastanlage - Polizei schließt Brandstiftung aus

 Mehr Schweine geschlachtet in NRW

 Räumungsklage gegen Schlachthof Aschaffenburg Mitte Mai vor Gericht

 Rund 1.000 Landwirte beantragen 11,25 Millionen Euro für mehr Tierwohl

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken