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10.01.2013 | 13:07 | Rohes Fleisch 

Warnung vor antibiotikaresistenten Keimen auf Schweinemett

Berlin - Mettbrötchen mit Keimen: Der Verzehr von Schweinemett ist möglicherweise mit größeren Gesundheitsrisiken verbunden als bisher bekannt.

Schweinemett
(c) proplanta
Bei einer Untersuchung im Auftrag der Grünen stellte sich heraus, dass von 50 gekauften Mett-Proben 16 Prozent mit antibiotika-resistenten Bakterien belastet waren. Damit bestehe die Gefahr, dass im Fall einer Erkrankung Antibiotika bei Menschen nicht mehr wirken. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz warf den Grünen «Effekthascherei» vor.

Für die Stichprobe im Auftrag der grünen Bundestags-Fraktion wurden kurz vor Weihnachten in zehn deutschen Städten Mettwurst und Mettwurst-Brötchen in Supermärkten oder Bäckereien gekauft und anschließend im Labor analysiert.

Bei acht Proben wurden Keime festgestellt, so das am Donnerstag veröffentlichte Ergebnis. Die belasteten Proben stammten aus Supermärkten in Leipzig, München, Köln, Essen und Hamburg sowie aus einer Bäckerei in Osnabrück.

Vermutet wird, dass diese sogenannten ESBL-Keime - eine Abkürzung für bestimmte Enzyme - beim Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung in das Fleisch gelangen. In großen Mastställen sind viele Tiere mit den Keimen infiziert.

Kritiker der Massentierhaltung fordern seit längerem, dass der Einsatz von Antibiotika eingeschränkt oder ganz verboten wird. Nach Schätzungen sterben in Deutschland jedes Jahr etwa 30.000 Menschen, weil sie nicht mehr vollständig auf die Behandlung mit Antibiotika ansprechen.

Der agrarpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Friedrich Ostendorff, sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstag): «Antibiotikaresistente Keime auf roh verzehrtem Fleisch sind eine tickende Bombe.» Gefährliche Bakterien wie Salmonellen würden deshalb resistent gegen heute schon seltene Antibiotika. Das Ministerium betonte hingegen, die Stichprobe sei «wenig seriös». Es sei «eher unwahrscheinlich», dass ESBL-Keime von Nutztieren über Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden. (dpa)
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