Besonders für die Kleinen ist der Brauch, gefärbte Eier im Garten zu verstecken, immer wieder ein großer Spaß. Doch nicht nur das Eierfärben hat in Bayern zu Ostern Tradition.
Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz Schon Wochen vor Ostern laufen die Vorbereitungen für den Osterbrunnen auf Hochtouren. Die Frauen aus den Dörfern treffen sich und bearbeiten Hunderte von Gänse- und Hühnereier, um den Brunnen damit zu schmücken. Aus Fichtenzweigen werden Girlanden oder Kronen geflochten. Blumenschmuck und Papiergirlanden runden das österliche Bild ab. Die Osterbrunnen werden traditionell am Karfreitag geschmückt und bleiben etwa zwei Wochen so bunt.
Der Brauch der Osterbrunnen reicht zurück bis in die Zeit, als es noch keine zentrale Wasserversorgung gab. Ein Brunnen hatte damals einen besonderen Stellenwert, denn oft musste man für Frischwasser weite Strecken zurücklegen. So verspricht das an Ostern geschöpfte Wasser eine besondere Wirkung. So soll es laut dem Volksmund im Haus verspritzt, das Ungeziefer fernhalten und eine besonders feine Haut machen. Sogar Vieh wurde am Ostermorgen in die Bäche getrieben, damit es sich wasche und von Krankheiten verschont bleibe. Alternativ besprengte man Personen und Vieh mit dem Wasser. Und, der Legende nach, verrät es in den frühen Morgenstunden des Ostersonntages den jungen Mädchen das Gesicht ihres künftigen Bräutigams.
Osterritt in RegenEbenso buntgeschmückt doch mit weniger Eiern geht es beim Regener Osterritt zu. Herrlich geschmückte Pferde, bei denen neben der Mähne auch der Schweif eingeflochten und mit bunten Bändern und Blumen verwoben wird, werden durch die Ortschaft geführt. In vollem Staat und von nicht minder prachtvoll gekleideten Reitern am Zügel gehalten, bewegen sich die Rösser nach dem Feldgottesdienst in einem langen Zug durch den Ort über die Ludwigsbrücke bis zum Stadtplatz, wo Zwei- und Vierbeiner den Segen Gottes erhalten.
Jedes Jahr säumen mehrere Tausend Zuschauer die Strecke und bestaunen die bunt berittene Gesellschaft, der winzige Shetland-Ponys ebenso angehören wie wuchtige Kaltblüter oder trainierte Sportpferde. Seinen Ursprung hat der Regener Osterritt im Jahre 1957. Seither organisiert die Katholische
Landjugend die Veranstaltung, zu der Pferde und Reiter aus dem ganzen Umland strömen.
Oiastoußn mit der ganzen FamilieFür diejenigen, die Ostern lieber daheim im Kreise der Lieben verbringen, ist das Ostereiertitschen ein lustiger Zeitvertreib. In Bayern nennt man es auch „Oierhiartn“ (Eierhüten), in der nördlichen Oberpfalz sagt man dazu: „Oiastoußn“ (Eierstoßen), „Oiaboxn“ (Eierboxen), „Oiapecken“ oder "Oierhiartn“ (Eierhüten). Egal aus welcher Region die Mitspieler auch kommen mögen, der Ablauf bleibt der gleiche: Ein Spieler fängt an und schlägt mit der Spitze seines Eis auf die Eispitze seines Gegenspielers, mit der Absicht, dessen Schale zu zerbrechen. Sieger ist, dessen Ei zum Schluss als einziges noch unversehrt ist. In der Familie wird das Ostereiertitschen am Ostermorgen reihum am Tisch gespielt. (bbv)