«Die Trinkwasserversorgung ist relativ krisensicher, weil vieles voll automatisch abläuft», sagte Ole Braukmann, Sprecher des Wasserversorgers Hamburg Wasser, der Deutschen Presse-Agentur. Das funktioniere sonst auch am Wochenende ganz problemlos, wenn lediglich ein Bereitschaftsdienst arbeitet. «Natürlich muss man das überwachen.»
Zudem sei das Unternehmen auf den Ernstfall vorbereitet, ein Einsatzstab habe sich schon vor zwei Wochen konstituiert. Vorsichtshalber sei vor mehreren Tagen ein Teil der Mitarbeiter nach Hause geschickt worden, «damit wir einen Reservepool aufbauen und auf Ausfälle reagieren können». Das sei bislang eine rein präventive Maßnahme gewesen.
Viele der 2.400 Mitarbeiter würden zudem nach Möglichkeit von zu Hause aus arbeiten. Etwa die Hälfte der Angestellten arbeite im technischen Bereich. «Wir fühlen uns sehr gut vorbereitet. Klar, wenn alle Mitarbeiter ausfallen würden, hätten wir auch ein Problem, aber davon gehen wir ja nicht aus», so Braukmann. Hamsterkäufe in Sachen Mineralwasser seien deshalb nicht nötig.
Auf den Wasserverbrauch habe die Coronakrise bislang noch keine spürbare Auswirkung. «Im Vergleich zu den Vorjahren sieht man keine signifikante Abweichung.» So hätten die Hamburger zwischen dem 1. und dem 15. März bislang im
Schnitt 330.000 Kubikmeter Wasser täglich verbraucht. Im Vorjahreszeitraum waren es 324.000 Kubikmeter und 2018 wurden 337.000 Kubikmeter Wasser gezählt. «Das bewegt sich im normalen Schwankungsbereich.»
Das zusätzliche Händewaschen allein würde die Verbräuche nicht spürbar nach oben schnellen lassen. «Außerdem waren zuletzt viele in den Ferien. Jetzt sind zwar alle wieder da, aber durch das Home Office entfallen die Verbräuche, die von Pendlern nach Hamburg verbraucht würden.»