Vor allem Benzin und Heizöl wurden deutlich teurer. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Preise im März um 1,1 Prozent und damit so stark wie seit Dezember 2008 nicht mehr, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit und bestätigte damit seine vorläufigen Berechnungen. Ohne die Mineralölprodukte wären die Preise nur um 0,3 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat kletterten die
Verbraucherpreise um 0,5 Prozent.
Damit hat sich der Preisauftrieb im März wieder verstärkt. Im Februar hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat noch bei 0,6 Prozent und im Januar bei 0,8 Prozent gelegen. Im Krisenjahr 2009 waren die Preise insgesamt nur um 0,4 Prozent gestiegen. Doch auch die aktuelle Teuerung liegt noch unter dem von der Europäischen Zentralbank angestrebten Wert von knapp unter 2 Prozent.
Die im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten relativ hohe Inflationsrate ist nach den Angaben der Statistiker maßgeblich auf die Preisentwicklung bei Energie zurückzuführen, die sich um 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuerte. Besonders stark wirkte sich der Preisanstieg von leichtem Heizöl (plus 32,1 Prozent) und Kraftstoffen (plus 19,4 Prozent) auf die Jahresteuerung aus. Auch Strom verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,0 Prozent, während die Preise für Gas (minus 19,1 Prozent) sowie für Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (minus 13,4 Prozent) nachgaben.
Erstmals seit März 2009 lagen auch die Preise für Nahrungsmittel wieder leicht über dem Vorjahresniveau (plus 0,3 Prozent). Die Commerzbank erwartet, dass die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel in den kommenden Monaten weiter nachgibt. «Insgesamt wird sich die Inflationsrate auf ihrem derzeit niedrigen Stand seitwärts bewegen. Damit ist für die nächste Zeit weder Inflation noch Deflation ein Thema», sagte Chefvolkswirt Jörg Krämer am Dienstag in Frankfurt.
Auch im deutschen Großhandel zogen die Preise im März kräftig an. Die Verkaufspreise lagen um 4,3 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats und um 1,3 Prozent über dem Wert vom Februar, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Im Februar hatte die Jahresänderungsrate plus 2,1 Prozent und im Januar plus 1,9 Prozent betragen. Im Durchschnitt des vergangenen Jahres waren die Preise im deutschen Großhandel in der weltweiten
Wirtschaftskrise um 7,0 Prozent gefallen. Da die Großhandelspreise über den Einzelhandel häufig an die Verbraucher weitergegeben werden, gelten sie als ein Indikator für die weitere Entwicklung der Inflation. (dpa)