Wie der Deutsche Jagdverband (DJV) heute auf der Grundlage vorläufiger Daten mitteilte, belief sich die „Rekordstrecke“ auf mehr als 820.000 Tiere; das waren fast 40 % mehr als im Jagdjahr 2016/17. „Die
Jäger haben ihre Hausaufgaben mit Blick auf die drohende Afrikanische
Schweinepest (ASP) gemacht“, stellte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe fest. Die Jäger hätten somit die politischen Forderungen nach einer Reduzierung des Schwarzkittelbestandes als Maßnahme der Seuchenprävention eindrucksvoll umgesetzt.
Der DJV wies allerdings darauf hin, dass das ASP-Virus nachweislich auch durch Menschen innerhalb kürzester Zeit über hunderte Kilometer verschleppt werde. Ein achtlos entsorgtes Stück Salami oder
Schinken von einem erkrankten Schwein reiche hierfür aus. Die natürliche Verbreitung über
Wildschweine liege lediglich bei maximal 20 km im Jahr. Um eine Einschleppung nach Deutschland und eine Verbreitung der
Tierseuche zu verhindern, sei mehr Biosicherheit an Bahnhöfen, Parkplätzen und Grenzübergängen notwendig, betonte Bethe. Dazu gehörten verschließbare Abfallbehälter an Rastplätzen, wildschweinsichere Zäunungen und Aufklärung von Reisenden.
Der DJV appellierte aber auch an die Jäger, das
Schwarzwild weiterhin intensiv zu bejagen und insbesondere junge Tiere unter zwei Jahren zu erlegen. Diese seien nämlich mit deutlich mehr als 50 % an der Fortpflanzung beteiligt. Die Reproduktionsrate liege bei Wildschweinen bei etwa 250 %, was bedeute, dass sich ein Bestand von 100 Tieren ohne
Jagd im Folgejahr auf rund 350 Tiere belaufe. Der DJV verwies zudem auf Angaben der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover, nach denen Jäger im
Schnitt mindestens 20 Stunden benötigen, um ein Wildschwein zu erlegen. Hochgerechnet auf die Gesamtstrecke des vergangenen Jahres seien somit mindestens 16,4 Millionen Stunden ehrenamtlichen Einsatz im Sinne der Seuchenprävention geleistet worden, was bei Bewertung mit dem Mindestlohn einer monetären Leistung von fast 145 Mio. Euro entspreche.