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10.12.2007 | 15:13 | Waldzustandsbericht 

Sächsischer Waldzustand in diesem Jahr leicht verschlechtert

Dresden - Dem sächsischen Wald geht es im Vergleich zu den Vorjahren wieder etwas schlechter.

Waldzustandsbericht Sachsen
(c) proplanta
Nachdem sich in den letzten Jahren der Zustand der Bäume verbessert und zunehmend stabilisiert hatte, gab es 2007 einen Rückschlag. „Jeder fünfte Baum weist deutliche Schäden auf“, so Forstminister Roland Wöller bei der Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichtes.

Der Anteil der deutlich geschädigten Bäume sei von 14 Prozent auf nunmehr 20 Prozent gestiegen. Ursache seien allerdings nicht mehr nur Luftschadstoffe und Bodeneinträge wie in den vergangenen Jahrzehnten, sondern auch die veränderten Witterungsverhältnisse. Der heiße Sommer 2006, der extrem milde Winter und das darauffolgende trockene Frühjahr, insbesondere der hochsommerliche April, haben deutliche Spuren hinterlassen. „Der Klimawandel ist im Wald angekommen“, so Wöller. Wie die jüngste Forstinventur weiter ergab, weisen 35 Prozent der Bäume keinerlei Schäden auf. Im letzten Jahr waren es noch 41 Prozent.

Wie der Minister betonte, zeigen die diesjährigen Ergebnisse einmal mehr, dass es zum Waldumbau – hin zu einem ökologisch stabilen Mischwald – keine Alternative gebe. Zwischen 1999 und 2006 investierte der Freistaat Sachsen in Waldumbau und Waldschadenssanierung rund 102 Millionen Euro. Entsprechend den regionalen Klimaszenarien für die Zukunft wird dabei verstärkt auf bisher noch nicht typische Baumarten gesetzt. „Wir werden uns langfristig von der sächsischen Hauptbaumart – der Fichte – verabschieden müssen“, ist sich Wöller sicher. Lediglich in den oberen Gebirgslagen wird sie überleben. Baumarten, die als Antwort auf die Klimaveränderungen zunehmend gepflanzt werden, sind unter anderem im Hügelland Stiel- und Traubeneichen und in den Mittelgebirgen Buche, Weißtanne und Douglasie.

Der Waldzustand wurde in diesem Jahr zum 17. Mal erhoben. Dazu wurden vom 17. Juli bis zum 11. August 6.240 Bäume auf einem Raster von vier mal vier Kilometern begutachtet. Als deutlich geschädigt gelten Bäume, die mehr als ein Viertel ihrer Nadeln oder Blätter verloren haben. (PD)


Informationen zu den einzelnen Baumarten:

Fichte:

Gehört mit einem Flächenanteil von 42 Prozent zu den Hauptbaumarten in Sachsen. Der Anteil deutlicher Schäden hat sich von 12 Prozent im vergangenen auf 18 Prozent in diesem Jahr erhöht.

Kiefer:
Die Kiefer ist der zweithäufigste Baum in Sachsen, hat einen Flächenanteil von 30 Prozent. Der Anteil der Kronenschäden ist von 12 auf nunmehr 15 Prozent gestiegen. Vor allem in ihrem Hauptverbreitungsgebiet - im sächsischen Tiefland - hat sich die angespannte Wassersituation bemerkbar gemacht. Die Kiefer weist damit das gleiche Schadniveau auf wie im Jahr 1995.

Buche:
Die Buche hat einen Flächenanteil von drei Prozent im sächsischen Wald. Im Gegensatz zu allen anderen Baumarten befindet sich die Buche auf einem leichten Weg der Besserung. Allerdings auf einem relativ hohen Schadniveau. Mehr als jeder dritte Baum (37 Prozent) hat deutliche Schäden, das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Eiche:
Das „Sorgenkind“ im sächsischen Wald ist die Eiche – Flächenanteil 5 Prozent. Eichen haben am deutlichsten auf den Witterungsverlauf reagiert. Die Trockenheit während des Blattaustriebs im Frühjahr bekam den Bäumen nicht. An knapp der Hälfte aller Bäume (42 Prozent) sind deutliche Schäden erkennbar. 2006 waren es lediglich 29 Prozent, 2005: 36 Prozent und 1999: 68 Prozent.


> Waldzustandsbericht 2007 (PDF 3.0MB)
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