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14.10.2009 | 01:49 | Märkte Russland und China 

Qualität und Preis sind entscheidend

Köln - Experten der Agrar- und Ernährungswirtschaft erörterten die Frage, ob Handelsmarken eine Strategie für deutsche Unternehmen sein können, um sich erfolgreich auf den Lebensmittelmärkten Russlands oder Chinas zu etablieren.

Hörsaal
(c) proplanta
Beide Länder gelten mit ihren Wachstumsmärkten auch für deutsche Hersteller und Händler als besonders interessant. Das Symposium des Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) fand am 12. Oktober auf der Anuga in Köln statt.


Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen interessanteste Käuferschicht

Russland-Expertin Dr. Ekaterina Kuskova, Consultant bei SIMON-KUCHER & PARTNERS Strategy & Marketing Consultants, erläuterte, dass auf dem russischen Markt nicht nur der Preis, sondern auch die angebotene Qualität ausschlaggebend für Kaufentscheidungen der Verbraucher sei. Nur preiswert allein reiche hier nicht aus. In China dagegen würden viele Konsumenten vor allem und zuerst auf den Preis achten, so Dr. Jan de Graaf. De Graaf ist im Shanghai Representative Office der CMA, der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, tätig. Beide waren sich jedoch einig, das sowohl in Russland als auch China die Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen als Käuferschicht besonders interessant sei. Diese verfüge zum einen über die höchste Kaufkraft und sei gleichzeitig auch besonders markenbewusst. So zumindest die Situation in den Metropolen und großen Städten.


Hochwertige Produkte schaffen Verbrauchervertrauen

Thomas Rudelt, Head of Corporate Own Brand Management bei Metro Cash & Carry International, führte in diesem Zusammenhang aus, dass das Einhalten der Qualitätsstandards gerade auch bei der Kooperation mit lokalen Partner von höchster Priorität für Metro sei. Auch Fabian Wehnert, Leiter Europa/Internationales beim Markenverband e.V., betonte die Bedeutung verlässlich hochwertiger Produkte. Erst damit könne auch eine erfolgreiche Etablierung im Handelsmarkensegment gelingen. Schließlich gehe es darum, das Vertrauen der Verbraucher dauerhaft zu gewinnen. Dass in China, das Label "Made in Germany" auf jeden Fall ein Türöffner sein kann, beschrieb de Graaf. Deutsche Produkte würden hier sehr positiv, als qualitativ hochwertig wahrgenommen. Er gab den Tipp, sich dies bei einer Markteinführung zu nutze zu machen und mit dem "German product" zu werben. Als besonders erfolgreich stufte er dabei Produkte ein, die darüber hinaus regionale Spezifika aufweisen.


Konzept Handelsmarke hat Potential

Auch wenn in China, das Konzept Handelsmarke noch nicht so verbreitet und akzeptiert ist wie derzeit schon in Russland, Handelsmarken wird ein großes Potential auf beiden Wachstumsmärkten zugemessen. Dies bestätigte auch Dr. Jon H. Hanf, Wissenschaftler am IAMO, der die Veranstaltung moderierte, und sich in seiner Forschungsarbeit u.a. mit Themen wie Marken und Verbraucherverhalten auseinandersetzt. Organisiert wurde das Symposium von Vera Belaya und Nadine Wettstein, die beide derzeit ihre Disseration am IAMO schreiben. Knapp 60 Gäste waren der Einladung des IAMO gefolgt und nahmen an der Veranstaltung teil, die in diesem Jahr Teil des Rahmenprogramms der Anuga war. Die in Köln stattfindende Messe ist die weltweit wichtigste Nahrungs- und Genussmittelmesse. (iamo/idw)
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