Der Herbst-Winter-Plan mit Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie soll am Dienstag im Kabinett beraten und beschlossen werden. Danach will Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) in Schwerin das Strategiepapier der Öffentlichkeit vorstellen. Im Vorfeld war mehrfach von einem Neun-Punkte-Plan die Rede.
Die Ministerin hatte einen Corona-Expertenrat aus renommierten Wissenschaftlern des Landes damit beauftragt, über den Sommer geeignete Schutzmechanismen zu entwickeln. Zusammen mit den Vorgaben im neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes sollen die Vorschläge in ein Maßnahmenpaket zur Corona-Bekämpfung münden. Nach Überzeugung Dreses werden Impfungen und Tests weiterhin eine große Bedeutung bei der Bekämpfung der Pandemie haben. Mecklenburg-Vorpommern halte deshalb seine Impfstrukturen auch aufrecht, sagte sie.
Drese hatte stets betont, dass man sich auf viele Szenarien vorbereiten müsse und einen großen Instrumentenkasten benötige, um gezielt reagieren und einer möglichen weiteren Infektionswelle entgegenwirken zu können. Massive Kontaktbeschränkungen und Zwangsschließungen soll es nicht wieder geben. Vor allem die Gastronomie hatte davor gewarnt, die Branche durch besonders scharfe Schutzmaßnahmen erneut zu schwächen.
Die bisherige Corona-Schutzverordnung des Landes, die wegen ihrer detailreichen, unübersichtlichen Regelungen massiv in der Kritik steht, gilt noch bis zum 16. September. Für die Zeit danach wird mit einer grundlegend neuen Verordnung gerechnet, die sich im Wesentlichen am neuen Bundes-Infektionsschutzgesetz anlehnt. Dem Gesetzentwurf zufolge wird es bei der bundesweiten Maskenpflicht in Bus, Bahn und Flugzeug bleiben. Zudem soll ab Oktober eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten. Die Länder sollen abhängig vom jeweiligen Infektionsgeschehen dann auch Maskenpflicht für öffentlich zugängliche Innenräume oder im Nahverkehr verhängen und Tests in Schulen und Kitas vorschreiben dürfen.
Nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist mit der Omikron-Subvariante BA.5 zumindest am Anfang des Herbstes wieder ein Anstieg der Fallzahlen zu erwarten. Dies sei besonders dann der Fall, wenn der Aufenthalt in Innenräumen wegen der kalten Temperaturen zur Regel werde.
In Mecklenburg-Vorpommern war die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen Mitte Juni spürbar nach oben gegangen, sank ab August aber wieder merklich. Allerdings gelten die Daten als schwer vergleichbar, da zuletzt deutlich weniger getestet wurde. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Hospitalisierungen erreicht im Land derzeit den Wert zwei, lag im Juli aber über acht.
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