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30.12.2009 | 11:52 | Lebensmittelpreise  

Bauern wollen 2010 höhere Preise für Lebensmittel

Berlin - Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat vom Handel eine verantwortungsvolle Preisgestaltung verlangt.

Euro-Scheine
(c) proplanta

«Hochwertige landwirtschaftliche Produkte, die unter hohen Umwelt- und Tierschutzstandards erzeugt werden, müssen ihren Preis haben», erklärte der DBV am Dienstag in Berlin. Die 12 Preissenkungen bei Lebensmittel in diesem Jahr dürften in 2010 nicht weiter fortgesetzt werden. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) rief die Bundesbürger auf, sich ausgewogener und gesünder zu ernähren. Die Ministerin verwies dabei in der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstag) auf die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Beim Lebensmitteleinkauf sollte man sich an heimische Produkte halten, sagte Aigner. Gesetzlich vorschreiben wolle man gesunde Ernährung nicht. Eine ausgewogenere Ernährung wäre aber auch ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz.

DBV-Präsident Gerd Sonnleitner hofft auf einen Preisanstieg für Lebensmittel im kommenden Jahr. «Das wäre mehr als fair», sagte er der «Bild»-Zeitung (Dienstag). Das derzeit niedrige Preisniveau sei durch einen Kampf der fünf Lebensmittel-Discounter hervorgerufen. 340.000 Bauern stünden fünf große Discounter gegenüber, «die den Markt so im Griff haben, dass sie alle ausspielen können», sagte der Bauernpräsident. «Langfristig kriegt dann der Verbraucher die Rechnung, wenn die Landwirtschaft stirbt, die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleistet ist und wir abhängig werden von Import und extremen Preisschwankungen», sagte Sonnleitner.

Grundsätzlich blicken die deutschen Bauern nach einem schwierigen und turbulenten Jahr 2009 etwas optimistischer in die Zukunft. Die Talsohle scheine erreicht. Doch seien die Perspektiven für 2010 nach wie vor durchwachsen, teilte der DBV mit. In das neue Jahr dürften vor allem die Milcherzeuger etwas gelassener gehen als ins Jahr 2009. Den Angaben zufolge konnten sich die Milcherzeugerpreise im Bundesdurchschnitt im Oktober auf 24,70 Cent je Kilogramm verbessern, eine Erholung seit Juli um knapp 3 Cent. Da global wieder eine verbesserte Nachfrage bestehe, seien die Weltmarktpreise für Milchprodukte im Verlauf der letzten Monate teils kräftig gestiegen.

Die Bundesregierung will laut Aigner dem Klimaschutz in der Landwirtschaft einen neuen Schub verleihen. Aigner kündigte eine internationale Agrarministerkonferenz während der Grünen Woche Mitte Januar in Berlin an. Sie erwarte dazu fast 30 Amtskollegen aus aller Welt. «Es geht darum, möglichst klimaverträgliche Produktionsweisen herauszufinden, ohne wichtige Aspekte wie die Ernährungssicherung, den Tierschutz und die Biodiversität aus dem Auge zu verlieren.» (dpa)

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