Davon geht zumindest der Marktanalyst Markus Fiebelkorn des dänischen Schweineproduzentenverbandes (Danske Svineproducenter) aus. Laut seiner im Rahmen der EuroTier am Donnerstag (11.2.) abgegebenen Prognose, könnte der durchschnittliche Schlachtschweinepreis 2021 hierzulande im Jahresmittel im Bereich von 1,40 Euro/kg liegen.
Mehr sei wegen der Sperren von Drittstaaten für deutsches
Schweinefleisch aufgrund der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) voraussichtlich nicht drin. Das schließe jedoch nicht aus, dass beispielsweise im Sommer die Marke von 1,40 Euro zeitweise auch überschritten werden könne.
Dem Experten zufolge profitieren andere Länder mit hohen Drittlandsausfuhren, wie Spanien und Dänemark, vom Ausfall Deutschlands. Die Preisunterschiede für Schlachtschweine seien deshalb groß. So bestehe laut Daten der
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (
ISN) gegenwärtig eine Differenz zu den Preisen in Dänemark und Spanien von 33 Cent beziehungsweise 35 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht. Dies sei auch dem aktuellen Schweinestau in Deutschland geschuldet, der „normale“ Unterschied allein aufgrund der Exportsperre dürfte sich auf 20 Cent bis 25 Cent belaufen.
Für den
Ferkelpreis im Bundesgebiet erwartet der Analyst vom zweiten bis zum vierten Quartal 2021 ein Durchschnittsniveau von etwa 45 Euro pro Tier. Das Ferkelangebot dürfte im weiteren Jahresverlauf für die Nachfrage eher knapp ausfallen, zumal dänische Erzeuger in jüngster Zeit mehr Kunden in Polen und die Niederländer Kunden in Spanien gefunden hätten. Aber letztlich regle der Preis die Warenströme.
Bezüglich der ASP äußerte sich Fiebelkorn skeptisch, dass Deutschland bald frei davon sein könne, wenn nicht auch Polen die
Tierseuche massiv bekämpfe. Es gebe dort nicht nur punktuelle, sondern eher flächendeckende Ausbrüche. Für den globalen Schweinefleischexport geht der Analyst davon aus, dass Deutschland längerfristig Marktanteile verlieren wird.
Die Bestände dürften sich im Vergleich zu Spanien und außereuropäischen Wettbewerbern weiter rückläufig entwickeln, und die
Produktionskosten der Erzeuger lägen schon heute über denen von Dänemark und Spanien sowie noch viel mehr über denen in Brasilien und den USA. Zudem stiegen die Kosten durch vermehrte Auflagen und höhere Lohnkosten in der Fleischindustrie.