Im Februar kletterten die
Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 5,8 Prozent, wie das Statistikamt
Eurostat am Mittwoch mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit der Euro-Einführung 1999.
Experten hatten vor dem Hintergrund der gestiegenen
Energiepreise mit einem spürbaren Anstieg der Inflation gerechnet, wurden aber von der Stärke überrascht. Sie hatten im
Schnitt eine Rate von 5,6 Prozent erwartet.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent. Hier war ein Zuwachs um 0,7 Prozent erwartet worden. Energie verteuerte sich zum Vorjahresmonat um 31,7 Prozent. Lebens- und Genussmittel kosteten 4,1 Prozent mehr.
Ohne Energie sowie Lebens- und Genussmittel stieg die Kernrate der Verbraucherpreise im Februar auf 2,7 Prozent, nach 2,3 Prozent im Vormonat. Die Kerninflation ist weniger schwankungsanfällig und wird daher von vielen Ökonomen als verlässliches Maß für den Inflationstrend angesehen.
Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von 2 Prozent wird mit dem jüngsten Preisschub noch stärker als bisher überschritten. Die EZB sieht die Inflation zwar auch durch Sonderfaktoren getrieben. Sie zeigte sich zuletzt von der Dynamik überrascht.
Auf den Märkten wird eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr nicht mehr ausgeschlossen. Zuletzt wurden die Erwartungen an einen Zinsschritt wegen der Konjunktursorgen angesichts des Ukraine-Kriegs aber gedämpft.