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09.01.2022 | 02:00 | Schweinemarkt 

Jahresauftakt mit stabilen Schlachtschweinepreisen

Bonn - Nach dem Jahreswechsel ist der Schlachtschweinemarkt wegen der zuvor ausgefallenen Schlachttage häufig von großen Überhängen geprägt. In Deutschland halten sich diese 2022 laut Marktbeobachtern jedoch in Grenzen.

Schweinefleischerzeugung
Nach dem Jahreswechsel keine großen Überhänge am deutschen Schlachtschweinemarkt - VEZG belässt Leitnotierung bei 1,23 Euro - Schweinefleischabsatz läuft zu Jahresbeginn in ruhigen Bahnen - Stabile Schlachtschweinenotierungen auch in vielen anderen EU-Staaten - Angebot am Lebendmarkt in Dänemark und Österreich zu umfangreich. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) berichtete von „ausgeglichenen Verhältnissen“ und ließ am  Mittwoch (5.1.) ihre Leitnotierung mit 1,23 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert. Die größeren Schlachtunternehmen hielten jedoch weiter an ihren Hauspreisen von 1,20 Euro/kg für freie Schweine ohne Vertragsbindung fest.

Am Fleischmarkt war in der ersten Kalenderwoche des Jahres von einem ruhigen Geschäftsverlauf die Rede. Einen größeren Auffüllbedarf der Fleischtheken in den Geschäften gab es aufgrund der Lage der Feiertage laut Analysten nicht. Auch in anderen Ländern der Europäischen Union blieben die Schlachtschweinenotierungen nach dem Jahreswechsel unverändert.

In Frankreich war zuletzt wegen ausgefallener Schlachtungen zwischen den Jahren ein Anstieg der Schlachtgewichte um durchschnittlich 450 g festzustellen, doch sorgten die traditionellen Promotionen für Schweinefleisch in den Supermärkten zu Beginn des neuen Jahres für eine gute Nachfrage der Schlachtunternehmen nach schlachtreifen Tieren.

In Spanien berichtete der Mercolleida zwar von gewissen Überhängen am Lebendmarkt, doch seien diese geringer als üblich. Allerdings würden den Schlachtbetrieben immer mehr die Personalausfälle wegen der zunehmenden Infektionen mit dem Coronavirus beziehungsweise der Quarantänemaßnahmen von Kontaktpersonen zu schaffen machen.

Die Notierung wurde mit 1,02 Euro/kg Lebendgewicht (LG) bestätigt. In Belgien und den Niederlanden blieben die Schlachtschweinepreise zu Jahresbeginn ebenfalls stabil. In Italien wurde hingegen die Leitnotierung um 3,5 Cent/kg LG gesenkt, da es nach den Feiertagen bei den Edelteilen im Fleischverkauf größere Abschläge gab.

Probleme in Dänemark



Erhebliche Probleme mit einem zu großen Schlachtschweineangebot wurden, wie bereits im alten Jahr, aus Dänemark gemeldet. Danish Crown teilte mit, dass eine große Anzahl von schlachtreifen Tieren nur mit Verzögerung abgenommen werden könne und entschuldigte sich dafür bei den Erzeugern. Mit Sonderschichten solle der Überhang möglichst bald abgebaut werden. Den Auszahlungspreis für Schlachtschweine ließ das Unternehmen jedoch unverändert.

Zum Fleischmarkt merkte Danish Crown an, dass der Absatz im EU-Binnenmarkt jahreszeittypisch schwach sei, jedoch die Exporte nach Japan, Südkorea und Australien weiter gut liefen. In Österreich sorgte der Dreikönigstag dafür, dass die Überhänge nicht abgebaut werden konnten.

Wie der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) berichtete, mussten 25 % der schlachtreifen Tiere geschoben werden, wobei die Schlachtgewichte bereits seit zehn Wochen auf einem Niveau von rund 100 kg pro Tier liegen.

Von den sonst üblichen Absatzimpulsen am Fleischmarkt durch den Wintertourismus sei in diesem Jahr wegen Corona wenig zu spüren. Nach dem Ende der Feiertagswochen, so der VLV, sollte es am Lebendmarkt aber gelingen, wieder zu ausgeglichenen Verhältnissen zu kommen. Der Leitpreis für Schlachtschweine wurde deshalb mit 1,45 Euro/kg SG beibehalten.

EU-Preis stabil



Im EU-Mittel waren die Schlachtschweinepreise zum Jahreswechsel im Durchschnitt der Mitgliedstaaten ebenfalls unverändert geblieben. Nach Kommissionsangaben wurden in der Woche zum 2. Januar Tiere der Handelsklasse E im Mittel mit 131,96 Euro/100 kg SG abgerechnet; das war ebenso viel wie in der Vorwoche. Zu beachten ist jedoch, dass einige Länder, darunter Italien, Polen und Ungarn, feiertagsbedingt keine Meldungen nach Brüssel schickten.

Deutliche Preisabschläge zwischen 1,4 % und 6,4 % wurden aus mehreren osteuropäischen Staaten, wie Rumänien, Estland und Lettland, berichtet; dort waren die Preise aber vor der Weihnachtszeit auch deutlich gestiegen. Moderater fielen die Abzüge mit jeweils 0,7 % in Dänemark, Spanien und Portugal aus. In Deutschland, den Niederlanden und Belgien blieben die Auszahlungsleistungen der Schlachtbetriebe hingegen unverändert.

Über moderate Aufschläge zwischen 0,7 % und 0,9 % konnten sich laut Kommission die Mäster in Frankreich, Schweden und Österreich freuen. Für die Slowakei wurde mit 1,8 % der größte Preisanstieg für Schlachtschweine im Berichtszeitraum gemeldet.
EU-Marktpreise für SchlachtschweineBild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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