Angesichts der wirtschaftlich deprimierenden Entwicklungen für viele Milchbauern seien kurzfristige Maßnahmen nötig, schrieb Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner an Landwirtschaftsminister Ilse
Aigner (CSU) und EU- Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel. Er bekräftigte am Donnerstag die Forderung nach mehr Exporthilfen der EU, höheren Stützungspreisen und einem Ausbau der Schulmilchprogramme. Eine Senkung der Milchmenge, wie sie die
Milchviehhalter verlangen, hält er nicht für sinnvoll.
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter warf Kanzlerin Angela Merkel (
CDU) und Vizekanzler Frank-Walter
Steinmeier (
SPD) Versagen vor. «Unsere Milchhöfe rettet man nicht mit Finanzspritzen und guten Worten, sondern nur durch einen fairen Milchpreis», sagte Verbandschef Romuald Schaber. Merkel und Steinmeier hätten Unterstützung zugesagt, bisher keine nationalen Möglichkeiten für höhere Preise eingeleitet.
In Bayern streiten CSU und FDP über die Milchpolitik. Die CSU warf der FDP Blockadehaltung vor. «Die FDP lässt Bayerns Bauern im Stich», meinte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. Agrarminister Helmut
Brunner (CSU) sagte der «Passauer Neuen Presse», er sei «maßlos enttäuscht». Die Bayern-FDP hatte eine Bundesratsinitiative Brunners zur Kürzung der
Milchquote in der EU gestoppt. Brunner forderte eine Senkung der Milchmenge um fünf Prozent. (dpa)