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25.12.2021 | 03:19 | Milchpreise 

Milchmarkt endet 2021 fest

Bonn - Zum Jahresausklang sind am deutschen Milchmarkt weiterhin feste Tendenzen zu beobachten gewesen. Die Milchanlieferungen an hiesige Molkereien nahmen zwar saisonal zu, sie blieben aber weiter um rund 3 % hinter den Vorjahresmengen zurück.

Milchmarkt
Milchanlieferungen in Deutschland weiter unter Vorjahresniveau - Rege Nachfrage nach Milchprodukten vor den Feiertagen - Butterpreise stabil - Schnittkäsenotierungen um 5 Cent angehoben - Deutliche Preisaufschläge für Magermilchpulver - Vollmilchpulver an der GDT dagegen mit Abschlägen gehandelt - Butter und Käse beenden 2021 bei der Auktion mit Jahreshöchstpreisen. (c) proplanta
Am Produktmarkt stand einem oft begrenzten Angebot eine rege Nachfrage gegenüber. Weil zwischen den Jahren vergleichsweise wenige Verkaufstage im Lebensmitteleinzelhandel wegfallen und die strengeren Corona-Maßnahmen den heimischen Verbrauch zu Lasten des Außer-Haus-Verbrauchs befördern, dürfte die Nachfrage in den Geschäften keine große Weihnachtsdelle aufweisen.

In den Tagen vor dem Fest ließ sich Butter dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) zufolge weiterhin sehr gut verkaufen. Die Notierungen an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse blieben für die lose Ware und für die Päckchenbutter jedoch unverändert. Dies war im Großen und Ganzen auch beim gut gefragten Hartkäse der Fall, jedoch wurde bei Emmentaler die untere Notierungsspanne um 20 Cent auf 4,20 Euro/kg gesenkt.

Bei Schnittkäse tendierten die Notierungen dagegen fester. Die amtliche Kommission in Hannover setzte die Spanne für Gouda und Edamer im Block um 5 Cent auf 3,80 Euro/kg bis 4,10 Euro/kg herauf. Ebenfalls um 5 Cent nach oben ging es mit der Notierung für Brotware, und zwar auf 3,95 Euro/kg bis 4,20 Euro/kg, womit diese um 1,00 Euro oder rund ein Drittel höher lag als vor einem Jahr. Laut Analysten traf eine gute Nachfrage auf ein nur begrenztes Schnittkäseangebot, wobei die Bestände in den Reifelagern niedrig waren.

Milchpulver teurer gehandelt



Ungebrochen fest tendierte vor Weihnachten der Milchpulvermarkt, auch wenn die Geschäfte feiertagsbedingt schon ruhiger liefen. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) sind für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität Abschlüsse auf höherer Preisbasis erfolgt. Bei geringer Verfügbarkeit bis in das erste Quartal 2022 hinein, da die Ware bereits verkauft ist, wird auch im neuen Jahr mit hohen Preisen gerechnet.

Laut Kemptener Börse wurden diese Woche für das Kilogramm Magermilchpulver von der Lebensmittelindustrie Aufschläge zwischen 7 Cent und 8 Cent gezahlt; die Ware kostete zwischen 3,33 Euro und 3,45 Euro. Zudem verteuerte sich die Futtermittelware im Schnitt um 6 Cent auf 3,28 Euro/kg bis 3,31 Euro/kg.

Der ZMB zufolge waren freie Mengen von Vollmilchpulver am Markt kaum zu bekommen. Wenn doch, musste tiefer in die Tasche gegriffen werden. Laut Kemptener Börse stiegen die Preise im Mittel um 7,5 Cent auf 4,10 Euro/kg bis 4,33 Euro/kg.

Auch bei Molkenpulver war die Nachfrage oft größer als das verfügbare Angebot. Die lebensmitteltaugliche Ware wurde mit einem Aufschlag von 2 Cent gehandelt; das Kilogramm kostete zwischen 1,21 Euro und 1,26 Euro. Für Futtermittelware konnten die Hersteller zwischen 1,14 Euro/kg und 1,16 Euro/kg erlösen, was im Wochenvergleich 1 Cent mehr war.

GDT mit Preisdämpfer



Bei der letzten Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) in diesem Jahr kam es hingegen zu einem leichten Preisdämpfer. Der zusammenfassende Index der sechs gehandelten Standardmilchprodukte gab am Dienstag (21.12.) gegenüber der Versteigerung von Anfang Dezember um 1,5 % nach; dies war der erste Rückgang seit Anfang August. Im Vergleich zur Vorjahresauktion von Mitte Dezember 2020 legte der weltweit beachtete Preisindex jedoch um 30,2 % zu und befand sich im langjährigen Vergleich weiterhin auf einem hohen Niveau.

Der jüngste Indexrückgang war zudem nur Vollmilchpulver geschuldet; alle anderen Standardmilcherzeugnisse konnten preislich zulegen. Das mengen- und umsatzmäßig wichtigste GDT-Produkt Vollmilchpulver erlöste im Mittel aller gehandelten Kontrakte 3.867 $/t (3.430 Euro); das waren 3,3 % weniger als bei der Handelsrunde von Anfang Dezember. Dies kam auch für Analysten etwas überraschend, doch waren wohlmöglich durch das bevorstehende Weihnachtsfest bereits einige Käufer nicht mehr präsent. Die anwesenden Händler mussten im Vergleich zum Jahresende 2020 gut ein Fünftel mehr für das Pulver bezahlen.

Höchstpreise für Magermilchpulver



Magermilchpulver konnte bei der letzten GDT-Auktion 2021 hingegen noch einmal etwas zulegen und verteuerte sich im Durchschnitt aller Lieferkontrakte um 0,6 % auf 3.745 $/t (3.322 Euro). Damit wurde gleichzeitig ein neuer Jahreshöchstwert erreicht und das Vorjahresniveau um 27,8 % übertroffen. Butter und Cheddarkäse konnten das Jahr 2021 ebenfalls mit Spitzenpreisen beenden, die sogar ein Mehrjahreshoch bedeuteten.

Butter wurde im Vergleich zur vorherigen Auktion mit einem Plus von 1,0 % auf 5.851 $/t (5.190 Euro) gehandelt; für Cheddarkäse stieg der Preis im Mittel aller Kontrakte um durchschnittlich 0,5 % auf 5.241 $/t (4.649 Euro). Zudem mussten die Käufer an der GDT im Vergleich zu Anfang Dezember für wasserfreies Milchfett einen Aufschlag von 0,9 % und für Laktose einen von 3,7 % bezahlen.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8871 Euro
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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