Nach Daten der
Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) kostete gentechnikfreies Sojaschrot mit 48 % Rohprotein (RP) Anfang Juli 2020 lediglich 456 Euro/t fob Hamburg; sechs Monate später waren es 602 Euro/t. Entsprechend stieg der Preis für 1 % RP/t Sojaschrot im betreffenden Zeitraum um ungefähr 3,20 Euro auf rund 12,50 Euro.
Auslöser waren der
UFOP zufolge unter anderem Spekulationen auf trockenheitsbedingte
Ernteeinbußen in südamerikanischen Bohnenanbaugebieten. Außerdem sei das Sojaangebot in Brasilien nun sehr knapp, da China den Markt in den vergangenen Monaten leergefegt habe. Zudem schrumpfe das argentinische Sojaschrotangebot.
Nach Einschätzung der Marktakteure könnte dies hierzulande zu Versorgungsengpässen führen. Nun suchten Käufer auch in anderen Ländern nach gentechnikfreiem Sojaschrot, so dass europäische Ware wie „Donausoja“ zunehmend in den Vordergrund gerückt sei.
Der Förderunion zufolge stieg seit Anfang Juli 2020 auch der Preis für Rapsschrot, und zwar um 53 Euro/t auf zuletzt 278 Euro/t. Bezogen auf 1 % RP/t
Rapsschrot bedeutet das nach Berechnungen der
AMI ein Plus von ungefähr 2,30 Euro auf etwa 8 Euro. Damit erhöhte sich der absolute Preisvorteil von Rapsschrot gegenüber Sojaschrot - bezogen auf 1 % - RP/t von 3,60 Euro auf 4,50 Euro.
Die UFOP betonte, dass Rapsschrot besonders in der
Milchproduktion für gentechnikfreie Molkereierzeugnisse eine Futteralternative sei. Fütterungsversuche hätten ergeben, dass damit ähnliche Milchleistungen wie mit Sojaschrot erzielt werden könnten.