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03.04.2022 | 11:05 | Warenterminbörse 

Vordere Getreide- und Ölsaatenfutures geben nach

Paris / Chicago / Washington - Die Frontkontrakte auf Weizen, Mais, Sojabohnen und Raps an den Terminbörsen in Paris und Chicago haben in der vergangenen Woche vor allem wegen aufkeimender Hoffnungen auf eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg und als Reaktion auf fallende Rohölpreise nachgegeben. 

Warenterminbörse
Pariser Terminkontrakte auf Weizen und Mais sowie Raps auf hohem Niveau günstiger - US-Maisfuture zur neuen Ernte legt aber zu - Sojabohnen dagegen schwächer. (c) ferkelraggae - fotolia.com
Außerdem sorgte das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) mit Zahlen zu den Anbauabsichten der US-Farmer für Bewegung bei den Kursen. An der Matif wurde der Weizenkontrakt mit Fälligkeit im Mai 2022 am Freitag (1.4.) gegen 17.00 Uhr für 365,50 Euro/t gehandelt; das waren 4,1 % weniger als der Abrechnungskurs sieben Tage zuvor.

Auch für den Future auf neuerntige Ware ging es abwärts, und zwar um 4,8 % auf 322,25 Euro/t. Gleichzeitig verbilligte sich der Juni-Maisfuture um 6,9 % auf 315,50 Euro/t. November-Mais gab in Paris um 4,3 % auf 283,25 Euro/t nach. Im Gegensatz dazu wurde in Chicago für den Maiskontrakt derselben Fälligkeit ein Plus von 2,8 % auf 6,88 $/t (247 Euro) verzeichnet. Auf diesem Niveau hatten sich die Kurse dort zuletzt im Dezember 2012 bewegt.

Der Matif-Rapsfuture zur Lieferung im Mai 2022 kostete zuletzt 933 Euro/t; das entsprach im Vergleich zum Abrechnungskurs vom Freitag der Vorwoche einem Abschlag von 3,7 %. Auch die Sojabohnenfutures in Chicago entwickelten sich deutlich leichter, für den vorderen Kontrakt zur Lieferung im Mai verzeichnete die Börse am späten Freitagnachmittag hiesiger Zeit im Vergleich zum Abrechnungskurs der Vorwoche einen Abschlag von 6,7 % auf 15,96 $/bu (535 Euro/t). Der Bohnenfuture mit Fälligkeit im November 2022 rutschte um 5,8 % auf 14,10 $/bu (472 Euro/t).

US-Farmer planen etwas mehr Weizen

Unterdessen dürften die Landwirte in den Vereinigten Staaten den Anbau von Mais einschränken und im Gegenzug den von Sojabohnen ausweiten. Wie aus dem aktuellen USDA-Bericht „Prospective Plantings“ hervorgeht, wollen die US-Farmer auf insgesamt 36,2 Mio. ha Mais anbauen. Demnach würde die betreffende Fläche von 2021 um 1,6 Mio. ha oder 4,2 % verfehlt.

Dagegen soll der Anbau von Sojabohnen den Washingtoner Experten zufolge um 1,5 Mio. ha oder 4,2 % auf 36,8 Mio. ha ausgeweitet werden. Marktanalysten hatten mit einem kleineren Bohnenareal und einer größeren Maisfläche gerechnet. Für Weizen erwartet das USDA in diesem Jahr eine Gesamtfläche von 19,2 Mio. ha, was gegenüber der Aussaat 2021 eine Zunahme um 300.000 ha oder 1,6 % bedeuten würde.

Davon sollen 13,9 Mio. ha auf Winterweizen entfallen, nach 13,6 Mio. ha im Vorjahr. Für den „Prospective Plantings“-Bericht wurden in den ersten zwei Märzwochen insgesamt rund 73.000 Landwirte in den Vereinigten Staaten zu ihren diesjährigen Anbauplänen befragt.

Russland deckelt Rapsexport

Derweil verhängte die russische Regierung am Donnerstag (31.3.) ein Exportverbot für Sonnenblumensaat und Raps, das seit dem 1. April gilt und bis Ende August 2022 dauern soll. Darüber hinaus deckelte Moskau die Ausfuhr von Sonnenblumenöl für den Zeitraum von Mitte April bis einschließlich August auf insgesamt 1,5 Mio. t.

Die Maßnahmen sollen die Versorgung der russischen Verbraucher sicherstellen und die Teuerung dieser Produkte am Binnenmarkt dämpfen. Nach Daten des Internationalen Getreiderates (IGC) exportierte Russland 2020/21 lediglich 400.000 t Raps.

Größere Bedeutung am Weltmarkt hat das Land dagegen bei Sonnenblumensaat und -öl; das USDA schätzt die betreffenden Ausfuhren für die vergangene Vermarktungssaison aktuell auf 554.000 t beziehungsweise 3,2 Mio. t. Damit belief sich der Anteil Russlands an den gesamten internationalen Ausfuhren von Sonnenblumensaat auf 19,0 % und bei Sonnenblumenöl auf 28,6 %.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9119 Euro
AgE
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