Bei der Auktion auf der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) gab am Dienstag (3.8.) der gewichtete Index aller sieben gehandelten Standardmilchprodukte gegenüber der Auktion vor zwei Wochen um 1 % nach; es war seit Mitte April der achte Rückgang in Folge. Im Vergleich zur Auktion vor genau einem Jahr liegt der aktuelle Index aber immer noch um gut 24 % höher und auch langfristig auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Bei der jüngsten Versteigerung an der GDT kam es beim umsatzstärksten Produkt Vollmilchpulver im
Schnitt aller Qualitäten und Liefertermine gegenüber Mitte Juli zu einem Preisrückgang von 3,8 % auf 3.598 $/t (3.026 Euro), was den Gesamtindex nach unten zog.
Im Vorjahresvergleich mussten die Kunden für dieses Pulver dennoch fast 20 % tiefer in die Tasche greifen. Der einzige Verkäufer Fonterra hatte sein Angebot an Vollmilchpulver bei der aktuellen Handelsrunde verringert, was den Anfang Juni begonnenen Abwärtstrend aber nicht stoppen konnte
Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell zeigte sich dennoch entspannt: „Wir haben immer erwartet, dass die hohen Preise, die wir im März gesehen haben, im Laufe des Jahres etwas nachgeben." Die Nachfrage sei nicht schlecht, doch komme die Preisschwäche „etwas früher als erwartet“, so der Manager. Analysten wiesen darauf hin, dass die bedeutenden chinesischen Einkäufer versuchten, die historisch hohen Preise des Frühjahres nach unten zu drücken.
GDT-Butterpreis gestiegen
Neben Vollmilchpulver gaben auch die Preise für
Buttermilchpulver und
Laktose bei der GDT-Auktion im Vergleich zu Mitte Juli deutlicher nach, und zwar um 8,0 % beziehungsweise 3,1 %. Dagegen wurde
Magermilchpulver mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 1,5 % auf 3.020 $/t (2.540 Euro) gehandelt. Bei Cheddarkäse legten im Mittel aller Kontrakte die Preise um 0,7 % auf 4.065 $/t (3.419 Euro) und bei Butter um 3,8 % auf 4.589 $/t (3.859 Euro) zu.
Letzteres war laut Hurrel auch der höheren Nachfrage von Verbrauchern und der
Lebensmittelindustrie in Entwicklungsländern geschuldet. Der Manager berichtete zudem, dass Fonterra aufgrund langjähriger Partnerschaften beim Export seiner
Milcherzeugnisse weniger Transport- und Logistikprobleme habe als mancher Wettbewerber.
Keine Preisschwächen in Deutschland
In Deutschland blieben nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten die Verkaufspreise für Vollmilchmilch in dieser Woche in einer Spanne von 3,20 Euro/kg bis 3,25 Euro/kg stabil. Das waren, soweit man die Qualitäten vergleichen kann, rund 7 % mehr als der letzte Durchschnittpreis an der GDT. Fester tendierte hierzulande dagegen nach langer Zeit wieder Magermilchpulver.
Laut Kemptener Börse ließen sich für lebensmitteltaugliche Ware Zuschläge am unteren Spannenende von 3 Cent auf 2,43 Euro/kg erzielen; der obere Spannenwert blieb mit 2,55 Euro/kg unverändert. Die Nachfrage habe zugenommen; es seien mehr Kontraktabschlüsse getätigt worden und die günstigsten Offerten seien aus dem Markt verschwunden, erläuterte die Zentrale
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB).
Die Zeichen stünden mit dem heranrückenden Ferienende auf Marktbefestigung. Diese war ansatzweise Anfang August auch bei den Futtermittelqualitäten zu beobachten, die sich im Vorwochenvergleich um 2 Cent auf 2,38 Euro/kg bis 2,42 Euro/kg verteuerten.
Etwas angezogen hat offenbar auch die Nachfrage für lose Butter; zumindest wurde der untere Notierungswert der Kemptener Notierung am Mittwoch um 10 Cent auf 3,80 Euro/kg heraufgesetzt. Ansonsten blieben die amtlichen Notierungen für Päckchenbutter und Käse bei guten Absatzmengen unverändert. Lediglich bei der Spezialität Emmentaler aus
Rohmilch wurde die vorwöchige Notierungsanhebung wieder weitgehend rückgängig gemacht.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8410 Euro