Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.08.2021 | 04:36 | Milchverarbeitung 

Weltmarktpreis für Vollmilchpulver weiter unter Druck

Auckland - Am internationalen Markt für Milcherzeugnisse haben sich die Preise Anfang August teilweise weiter abgeschwächt.

Milchpulver
Zusammenfassender Preisindex für Milchprodukte an der Global Dairy Trade gibt um 1 Prozent nach - Grund sind die um 3,8 Prozent geringeren Verkaufserlöse bei den Vollmilchpulverkontrakten - Fonterra-Manager Hurrel zeigt sich angesichts der erwartbaren Preiskorrektur gelassen - Magermilchpulverpreise an der GDT und in Deutschland ziehen wieder etwas an - Notierung für lose Butter in Kempten erstmals seit Anfang Juni wieder angehoben. (c) proplanta
Bei der Auktion auf der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) gab am Dienstag (3.8.) der gewichtete Index aller sieben gehandelten Standardmilchprodukte gegenüber der Auktion vor zwei Wochen um 1 % nach; es war seit Mitte April der achte Rückgang in Folge. Im Vergleich zur Auktion vor genau einem Jahr liegt der aktuelle Index aber immer noch um gut 24 % höher und auch langfristig auf einem überdurchschnittlichen Niveau.

Bei der jüngsten Versteigerung an der GDT kam es beim umsatzstärksten Produkt Vollmilchpulver im Schnitt aller Qualitäten und Liefertermine gegenüber Mitte Juli zu einem Preisrückgang von 3,8 % auf 3.598 $/t (3.026 Euro), was den Gesamtindex nach unten zog.

Im Vorjahresvergleich mussten die Kunden für dieses Pulver dennoch fast 20 % tiefer in die Tasche greifen. Der einzige Verkäufer Fonterra hatte sein Angebot an Vollmilchpulver bei der aktuellen Handelsrunde verringert, was den Anfang Juni begonnenen Abwärtstrend aber nicht stoppen konnte

Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell zeigte sich dennoch entspannt: „Wir haben immer erwartet, dass die hohen Preise, die wir im März gesehen haben, im Laufe des Jahres etwas nachgeben." Die Nachfrage sei nicht schlecht, doch komme die Preisschwäche „etwas früher als erwartet“, so der Manager. Analysten wiesen darauf hin, dass die bedeutenden chinesischen Einkäufer versuchten, die historisch hohen Preise des Frühjahres nach unten zu drücken.

GDT-Butterpreis gestiegen



Neben Vollmilchpulver gaben auch die Preise für Buttermilchpulver und Laktose bei der GDT-Auktion im Vergleich zu Mitte Juli deutlicher nach, und zwar um 8,0 % beziehungsweise 3,1 %. Dagegen wurde Magermilchpulver mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 1,5 % auf 3.020 $/t (2.540 Euro) gehandelt. Bei Cheddarkäse legten im Mittel aller Kontrakte die Preise um 0,7 % auf 4.065 $/t (3.419 Euro) und bei Butter um 3,8 % auf 4.589 $/t (3.859 Euro) zu.

Letzteres war laut Hurrel auch der höheren Nachfrage von Verbrauchern und der Lebensmittelindustrie in Entwicklungsländern geschuldet. Der Manager berichtete zudem, dass Fonterra aufgrund langjähriger Partnerschaften beim Export seiner Milcherzeugnisse weniger Transport- und Logistikprobleme habe als mancher Wettbewerber.

Keine Preisschwächen in Deutschland



In Deutschland blieben nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten die Verkaufspreise für Vollmilchmilch in dieser Woche in einer Spanne von 3,20 Euro/kg bis 3,25 Euro/kg stabil. Das waren, soweit man die Qualitäten vergleichen kann, rund 7 % mehr als der letzte Durchschnittpreis an der GDT. Fester tendierte hierzulande dagegen nach langer Zeit wieder Magermilchpulver.

Laut Kemptener Börse ließen sich für lebensmitteltaugliche Ware Zuschläge am unteren Spannenende von 3 Cent auf 2,43 Euro/kg erzielen; der obere Spannenwert blieb mit 2,55 Euro/kg unverändert. Die Nachfrage habe zugenommen; es seien mehr Kontraktabschlüsse getätigt worden und die günstigsten Offerten seien aus dem Markt verschwunden, erläuterte die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB).

Die Zeichen stünden mit dem heranrückenden Ferienende auf Marktbefestigung. Diese war ansatzweise Anfang August auch bei den Futtermittelqualitäten zu beobachten, die sich im Vorwochenvergleich um 2 Cent auf 2,38 Euro/kg bis 2,42 Euro/kg verteuerten.

Etwas angezogen hat offenbar auch die Nachfrage für lose Butter; zumindest wurde der untere Notierungswert der Kemptener Notierung am Mittwoch um 10 Cent auf 3,80 Euro/kg heraufgesetzt. Ansonsten blieben die amtlichen Notierungen für Päckchenbutter und Käse bei guten Absatzmengen unverändert. Lediglich bei der Spezialität Emmentaler aus Rohmilch wurde die vorwöchige Notierungsanhebung wieder weitgehend rückgängig gemacht.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8410 Euro
Großhandelspreise für Milchprodukte in DeutschlandBild vergrößern
Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ausgeglichene Verhältnisse am Milchmarkt

 Blockbutter wird teurer

 Konsum von Milch, Käse und Butter rückläufig

 Magermilchpulver tendiert schwächer

 Milchanlieferungen über Vorjahreslinie

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken