Dies geht aus einem in der vorigen Woche veröffentlichten Bericht der
EU-Kommission hervor. Demzufolge wurden 2020 insgesamt 9,1 % der landwirtschaftlichen Fläche in der EU-27 nach ökologischen Kriterien bestellt. Im Jahr 2012 hatte dieser Anteil erst bei 5,9 % gelegen.
Die EU-Länder mit der größten ökologisch bewirtschafteten Fläche sind Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland. Dem Kommissionsreport zufolge entfielen auf diese vier Länder im Jahr 2012 zusammen 52 % der gesamten Ökoanbaufläche in der EU, acht Jahre später rund 59 %.
Dauergrünland machte mit 42 % den größten Teil der ökologisch bewirtschafteten Flächen aus, gefolgt von
Grünfutter mit 17 %, Getreide mit 16 % sowie Dauerkulturen wie Obst, Oliven undWein mit insgesamt 11 %.
Deutlich dem Anbau von Pflanzen hinkt die ökologische
Nutztierhaltung hinterher. Trotz erheblicher relativer Zuwächse weist die Kommission darauf hin, dass der Anteil derselben am gesamten Viehhaltungssektor in der EU immer noch vergleichsweise gering sei und je nach Sektor im Jahr 2020 zwischen lediglich 1 % und 7 % betragen habe.
Kaum Bioschweine und -geflügelGenau 6,0 % des Rinderbestands und 7,2%der Schaf- und Ziegenherden wurden 2020 gemäß ökologischen Vorgaben gehalten. Deutlich niedriger lagen dieAnteile bei Geflügel und Schweinen. Hier stammten im Berichtsjahr lediglich 3,6 % beziehungsweise 1,0 % der Tiere aus ökologischer Erzeugung.
Wie aus Daten für das Millenniumsjahr weiter hervorgeht, haben seinerzeit 2,7 % aller EU-Agrarbetriebe über Flächen beziehungsweise Tierbestände verfügt, die vollständig ökologisch bewirtschaftet beziehungsweise gehalten wurden, oder sich in der Umstellung hierzu befanden. Weitere 0,9 % der
Betriebe produzierten laut Brüsseler der Kommission zumindest teilweise ökologisch. Insgesamt wurden 2020 somit 3,6 % der landwirtschaftlichen Unternehmen in der EU ökologisch oder teilweise ökologisch betrieben.
Ökobetriebe im EU-Schnitt größerDabei fiel dieser Anteil nach den Angaben der Kommission von Land zu Land jedoch sehr unterschiedlich aus.Am höchsten war er mit 22 % in Österreich, 18 % in Tschechien und 16 % in Estland. In Frankreich und Finnland lag derAnteil im Jahr 2020 bei jeweils 11 %. Dagegen kamen die ökologisch wirtschaftenden Betriebe in Ungarn, Irland, Lettland, Polen, Portugal und Rumänien im Jahr 2020 der Brüsseler Behörde zufolge auf einen Anteil von höchstens 1 %.
Die irische Regierung hatte allerdings kürzlich berichtete, dass landesweit zuletzt 2,5 % der landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet werde. Die Daten der Kommission zeigen auch, dass in den meisten Mitgliedstaaten die ökologischen Betriebe größer sind als die konventionellen. Die stärksten Unterschiede finden sich dazu in Litauen, Portugal und der Slowakei. Dort waren die
Ökobetriebe im Jahr 2020 im Durchschnitt vier bis sieben Mal größer als ihre konventionellen Pendants.
In Deutschland und Irland sind die ökologischen und konventionell aufgestellten Unternehmen im Mittel in etwa gleich groß. Dagegen sind die Ökobetriebe in Bulgarien, Tschechien sowie Frankreich und Luxemburg um 20 % bis 40 % kleiner.
AgE