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23.10.2022 | 14:50 | Mehr Tierwohl 
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Özdemir: Geld für Umbau der Tierhaltung ist super angelegt

Bonn - Die Notwendigkeit zum Umbau der Tierhaltung hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bekräftigt.

Cem Özdemir
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(c) BMEL_Thomas Trutschel_photothek
Es gehe nicht mehr darum, die Tiere den Ställen anzupassen, sondern die Ställe den Tieren, sagte Özdemir auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen am Sonntag (16.10.) in Bonn. Zudem seien weniger Tiere gut für den Klimaschutz.

Der Minister stellte sich zugleich gegen Forderungen nach einem weitgehenden Abbau der Tierhaltung: „Wenn wir das mit der Kreislaufwirtschaft wirklich ernst meinen, dann brauchen wir dafür die Tierhaltung.“ Keinen Zweifel ließ Özdemir daran, dass Landwirte beim Umbau der Tierhaltung finanziell unterstützt werden müssten. Das sei „super angelegtes Geld“. Ungeachtet der scharfen Kritik der Agrarverbände zeigte sich Özdemir „mächtig stolz“ auf das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, dessen Entwurf das Kabinett am Mittwoch (12.10.) beschlossen hatte (AgE 42/22, Länderberichte 16).

Der Weg bis zum Kabinettsbeschluss sei „harte Knochenarbeit“ und „nicht vergnügungssteuerpflichtig“ gewesen. Eine klare Absage erteilte der Minister einem „Bauernbashing“. Die Bauern seien längst bereit zum Umbau der Tierhaltung. „Die haben verstanden, dass diejenigen, die in der Politik vorgaben, ihre Freunde zu sein, die falschen Freunde waren“, so der Grünen-Politiker. Die seien nämlich für das Höfesterben verantwortlich. Bundesumweltministerin Steffi Lemke verteidigte das Vorgehen ihres Hauses beim natürlichen Klimaschutz.

Bis 2026 seien im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) 4 Mrd. Euro bereitgestellt worden. „Das ist nicht nichts, sondern verdammt viel“, betonte Lemke. Zudem würden in den internationalen Klimaschutz weitere 6 Mrd. Euro investiert. Sie zeigte sich überzeugt, dass der Bundestag dazu seine Unterstützung geben werde. Lemke kündigte an, dass sie damit gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock auf der Weltklima- und auf der Weltartenschutzkonferenz für diese globalen Ziele werben könne. Die Klimaziele ließen sich nicht allein in Deutschland umsetzen.
AgE
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Kommentare 
maximilian schrieb am 24.10.2022 16:25 Uhrzustimmen(18) widersprechen(4)
Özdemir meint wohl das betäubungslose Schwänzekupieren bei Ferkel n und Lämmern, das betäubungslose Ausbrennen der Hornknospen bei Kälbern.
Und die ganzjährige Qualhaltung von Milchkühen in Süddeutschland.
Arnold Krämer schrieb am 24.10.2022 10:07 Uhrzustimmen(18) widersprechen(9)
@Till Eulenspiegel
Das Problem unseres Landes ist, dass immer mehr Politiker Ämter bekleiden, deren Herausforderungen sie FACHLICH nicht gewachsen sind. Darum geht es. Nicht mehr und nicht weniger.
Till Eulenspiegel schrieb am 24.10.2022 09:01 Uhrzustimmen(10) widersprechen(14)
Zitat:
- Womit haben die Bauern einen solchen Minister verdient? -

Mit der letzten Bundestagswahl wo ca. 6, 5 Millionen Bürger/innen die Partei des Ministers wählten.
Stellen sie sich auf steigende Zahlen dieser Partei ein, und auf weitere sinkender Zahl ihrer Partei. Wenn ich sie richtig einschätze, Herr Krämer.
Aus:
https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/bund-99.html

Aus Bauer Willi Mai 2021
"Können Sie den Aufstieg der Grünen und den Absturz der Schwarzen erklären? Nach diesem Umfrage-Ergebnis würde aktuell jeder Vierte dafür stimmen, dass Annalena Baerbock Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland würde."
https://www.bauerwilli.com/wenn-am-naechsten-sonntag/

Und auch in Meppen 2021.
Der Sieg der CDU ist aber zeitgleich ein Verlust, denn im Vergleich zur vorherigen Kreistagswahl 2016 verzeichnet die Union einen Prozentminus von 2,67.
Ebenso verlor die SPD mit 2,9% weniger Stimmanteil.
Auch UWG (-2,86%) und FDP (-0,1%) mussten Abstriche machen.

Feiern können dagegen die Grünen, die mit +6,03% deutlich dazugewannen.
Arnold Krämer schrieb am 23.10.2022 19:49 Uhrzustimmen(23) widersprechen(9)
" Es gehe nicht mehr darum, die Tiere den Ställen anzupassen, sondern die Ställe den Tieren, sagte Özdemir auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen am Sonntag (16.10.) in Bonn."
Wieder so ein Spruch vom Sprechzettel des Ministers, der zu den Standardsprüchen der Tierrechtsaktivisten (eine davon war seine StS. Ophelia Nick) gehört, aber nichts bis sehr wenig mit der Realität zu tun hat. Die Züchtung hat für Melkroboter-gerechte Euter gesorgt und für feste Klauen, was den Tiere optisch und gesundheitlich nicht geschadet hat, im Gegenteil. Die Tiere sind nicht klein gezüchtet worden, damit sie gut in die kleinen Laufstall-LIegeboxen der 1970er Jahre passten. Genau umgekehrt war die Entwicklung. Womit haben die Bauern einen solchen Minister verdient?
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