„Der Anbau von
Energiepflanzen ist kein Irrweg, sondern eine sinnvolle Möglichkeit, Energie verlässlich und nachhaltig bereit zu stellen“, betonte FvB-Hauptgeschäftsführer Dr. Claudius da Costa Gomez am Montag (30.5.) vor Journalisten zum Auftakt der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (IFAT) in München.
Er erinnerte bei der digitalen Pressekonferenz an die Ursprünge des Energiepflanzenanbaus in den 1990er-Jahren, als eine sinnvolle Verwertung struktureller Überschüsse im Vordergrund gestanden habe. Heute sei die gesellschaftliche
Diskussion eine völlig andere. Gefragt sei mehr Artenvielfalt, der Anbau von Mais auch zur Biogasgewinnung deshalb in die Kritik geraten: „Die
Biogasbranche kann aber auch Artenvielfalt, wenn ein anderer Aufwuchs auf den Flächen gewünscht wird“.
So könnten Biogasanlagen alternativ auch mit Zwischenfrüchten „gefüttert“ werden, die verstärkt im Biolandbau zur Stickstoffbindung aus Leguminosen angebaut würden, erläuterte der FvB-Hauptgeschäftsführer. Sollte mehr
Artenvielfalt auf dem Acker gewünscht sein, sei die Biogastechnologie genau die richtige zur energetischen Verwertung des dann vielfältigeren Kulturenspektrums.
Notwendig sei dazu allerdings die entsprechende rechtliche Rahmensetzung. „Wir würden uns freuen, wenn Umweltministerin Steffi Lemke jetzt rasch die dafür notwendigen politischen Weichen stellt, statt sich weiter hinter der lange geplanten Biomassestrategie zu verstecken“, so da Costa Gomez.
Der FvB Hauptgeschäftsführer nutzte den IFAT-Auftakt auch, um die wieder aufgebrandete Teller-Tank-Diskussion in die aus Fachverbandssicht richtige Richtung zu lenken. In Europa gibt es nach seiner Einschätzung nämlich nicht zu wenige Lebensmittel. Und umgekehrt könne aus Deutschland heraus auch nicht die ganze Welt ernährt werden.
„Für den aktuellen Preisanstieg sind andere Faktoren maßgeblich, auch die
Spekulation mit Nahrungsmitteln“, ist da Costa Gomez überzeugt. Er empfindet die aktuelle Teller-Tank-Debatte deshalb als „ausgesprochen überzogen und in der jetzigen Situation nicht richtig“.