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19.06.2021 | 09:56 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Ackerfuchsschwanz in Wintergetreide nachhaltig bekämpfen

Karlsruhe - In seinem aktuellen Warndienst für Ackerbaukulturen im Main-Tauber-Kreis informiert der renommierte, langjährige Taubertäler Pflanzenschutzexperte H. Lindner vom Landwirtschaftsamt in Bad Mergentheim über den Stand der Kulturen Mais und Zuckerrüben und gibt wichtige Hinweis zu einer wirklich nachhaltigen Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz in Wintergetreide im Taubertal.

Ackerfuchsschwanz
Ackerfuchsschwanz in Getreide bekämpfen! (c) proplanta
Mais:
Auf verdichteten, zur Verkrustung neigenden Standorten, reagieren die Maispflanzen vielfach mit Wuchsverzögerung und Verfärbung. Dies sollte sich nach den nächsten Niederschlägen schnell bessern und auswachsen. Sofern möglich, wirkt sich eine Reihenhacke positiv aus.

Noch notwendige Nachbehandlungen gegen Winden oder Disteln sollten jetzt zum Abschluss kommen. Eine Windenbekämpfung im Mais bietet sich an, da diese im Getreide oft nicht ausreichend erfasst wird. Produkte mit dem Wirkstoff Dicamba, wie Arrat oder Mais Banvel sind dafür geeignet.

Zuckerrüben:
Denken Sie daran, sofern noch nicht geschehen, jetzt eine evtl. noch notwendige Bordüngung durchzuführen. Der Befall mit Blattläusen war bisher in den meisten Fällen unbedeutend. In der nächsten Zeit gilt es die Blattkrankheiten im Auge zu behalten. Die Schadensschwelle in der Anfangszeit liegt bei 5% befallener Blätter. Wir werden über das Befallsgeschehen unseres Beobachtungsschlags in Simmringen informieren.

Es besteht heuer eine Notfallzulassung von Funguran Progress. Das Kupfermittel wird i.d.R. in Mischung mit einem Azol Fungizid in einer Aufwandmenge von 1,25 kg/ha angewendet. In der entsprechenden Anwendungsbestimmung wurde festgesetzt, dass auf derselben Fläche in den folgenden vier Kalenderjahren keine Anwendung von Mitteln mit kupferhaltigen Wirkstoffen erfolgen darf! Beachten Sie, dass Mittel wie Rubric, Juwel oder Mercury heuer letztmalig angewendet werden können!

Wintergetreide:
Vermehrtes Auftreten von Ackerfuchsschwanz. Über die Jahre ist ein anhaltender Rückgang der Herbizidleistung der Ackerfuchsschwanzprodukte bei uns festzustellen. Angefangen bei Produkten wie bspw. Ralon Super, Fusilade, Gallant, über Axial und Select sind merkliche Wirkungsrückgänge bei Broadway, Atlantis, Nicosulfuron Produkten wie bspw. Elumis Peak oder MaisTer zu beobachten. Auffallend ist, dass der Wirkungsrückgang sich oft nicht gleichmäßig vollzieht, sondern über die Jahre bei ein und demselben Produkt/Wirkstoff beachtlich schwanken kann.

Da neue Produkte mit ‚durchschlagender‘ Wirkung nicht in Sicht sind, rücken zwangsläufige integrierte Strategien wie Fruchtfolge, mechanische Bekämpfung, Saattermine, usw. in den Fokus. Auf Standorten, wo trotz Optimierung der Herbizideinsätze, der Ackerfuchsschwanz nicht mehr kontrollierbar erscheint, wird man um einen stärkeren Anbau von Sommerungen, oder Ackerfutteranbau und dgl. nicht drum rumkommen.

(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 18.06.2021)
TZ Augustenberg
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