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09.08.2020 | 13:50 | Ernteprognose 2020 

Durchschnittliche Getreideernte in Südbaden erwartet

Freiburg - In Südbaden können die Ackerbauern mit einer durchschnittlichen Getreideernte rechnen, während auf den Futterbaubetrieben im Einzugsgebiet des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) teils erhebliche Ertragsverluste zu verzeichnen sind.

Prognose Getreideernte 2020 Südbaden
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BLHV berichtet von guten Getreidequalitäten, aber Frühjahrsdürre macht den Ackerbauern zu schaffen. (c) proplanta
Quer über alle Kulturen und Regionen zeigt sich zur Ernte 2020 laut BLHV ein sehr heterogenes Bild, so dass eine Ertragseinschätzung für das gesamte Südbaden aktuell noch schwierig sei. Beim Wintergetreide seien regional enorme Ertragsdifferenzen zu beobachten, hieß es vergangene Woche bei der Erntepressekonferenz des Verbandes in Freiburg. So liege die Spanne bei der Wintergerste zwischen 4 t/ha und 10 t/ha. Im Rheintal werde ein Schwerpunkt bei Hektarerträgen um 6 t erwartet.

Sehr heterogen sei auch die Weizenernte bei Erträgen zwischen 5 t/ha und 10 t/ha ausgefallen, wobei der Schnitt hier bei guten 7 t/ha bis 8 t/ha liege. Die erheblichen Ertragsunterschiede sind dem BLHV zufolge den regional sehr unterschiedlich verteilten Niederschlägen im Juni geschuldet. Dagegen habe die Dürre im April die Betriebe in Südbaden fast flächendeckend getroffen. Zumindest hätten die Winterungen noch von der Bodenfeuchte aus dem Frühjahr zehren können, berichtete der Verband.

Unter dem Strich kann die Getreideernte in Baden aus Sicht des BLHV qualitativ zufriedenstellen. Allerdings weise die Braugerste zu hohe Proteingehalte auf, was beim Brauen bekanntlich die Gärung beeinträchtigt. Unbefriedigend sei hingegen die Entwicklung der Getreidepreise. Insbesondere bei der Braugerste stünden die Notierungen durch den krisenbedingten Absatzeinbruch beim Bier unter Druck.

Schlechter dritter Schnitt

Der Raps in Südbaden hat laut BLHV in diesem Jahr positiv überrascht. Trotz der Frostschäden im April habe die schwarze Ölfrucht mit Flächenerträgen zwischen 3,5 t/ha und 4 t/ha ordentliche Ergebnisse geliefert. Der Körnermais leide mittlerweile verbreitet unter Wassermangel und könnte deshalb ergiebigen Regen vertragen.

Das Grünland im Verbandsgebiet hat sich dem Hauptverband zufolge in Abhängigkeit vom regionalen Niederschlag ebenfalls sehr unterschiedlich entwickelt. Bei den ersten beiden Schnitten seien zwischen 50 % und 100 % des mehrjährigen Durchschnittsertrags von den Futterflächen geholt worden, während der dritte Aufwuchs in einigen Futterbaubetrieben ein Totalausfall gewesen sei.

Beim Spargel und im Obstbau seien die bislang geernteten Mengen deutlich unterdurchschnittlich gewesen, wofür man beim BLHV Spätfröste, gebietsweise auch Hagel sowie den verbreiteten Mangel an Saisonarbeitskräften verantwortlich macht.
AgE
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