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06.05.2023 | 11:47 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Krankheitsdruck im Getreide: Deutliche Sortenunterschiede sichtbar!

Karlsruhe - „Kontrollieren Sie jetzt unbedingt Ihre Bestände,“ so der heutige, dringende Rat der renommierten Pflanzenschutzexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen zu Beginn ihrer Regionalempfehlungen für den Ackerbau.

Pilzkrankheiten Getreideanbau
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(c) G. Münkel_LWA Rhein-Neckar
Die Wintergerste schiebt in späteren Beständen das letzte Blatt, frühere Beständen spitzen die Grannen. In noch unbehandelten Beständen sollte zeitnah die Fungizidspritzung erfolgen. Liegt eine Vorbehandlung kürzer als 14 Tage zurück, kann bis Grannenspitzen bzw. Ährenschieben abgewartet werden, um auch diese mit dem Kontaktfungizid Folpan schützen zu können.

Praxistipp: Beachten Sie beim Folpan die hohen Abstandsauflagen zu Gewässern (15 m mit 90% Abdriftmindernde Düse).

Winterweizen/Dinkel ist je nach Sorte, Lage und Saattermin unterschiedlich entwickelt. Hinsichtlich des Krankheitsdrucks sind deutliche Sortenunterschiede sichtbar. In anfälligen Sorten sind erste Gelbrostnester zu finden, kontrollieren Sie daher fortlaufend ihre Bestände. Teilweise zeigen aber einige Sorten auch gelbe Aufhellungen/Blattspitzen, die nicht durch pilzliche Infektionen bedingt sind, sondern sortenspezifische Stressreaktionen.

Praxistipps: Wurde eine Fungizid vorgelegt, sollte bis zum Fahnenblatt abgewartet werden. Bleibt es weiterhin unbeständig mit Nässeperioden muss dann entschieden werden, ob im Fahnenblatt ein Infektionsschutz erfolgen soll. Ist keine Fusariumbehandlung vorgesehen, sollte bei voll ausgebildetem Fahnenblatt die Abschlussbehandlung mit einer leistungsstarken Azol-Carboxamidkombination gesetzt werden, bei geplanter Fusariumabsicherung in der Blüte kann mit ca. 80% Aufwandmenge eine Zwischenbehandlung erfolgen. Konkrete Empfehlungen können gerne telefonisch oder persönlich diskutiert werden.

Nachbehandlungen gegen Unkräuter sind je nach Mittel bis Fahnenblatt möglich. Gegen Disteln wäre ein U46 M-Fluid möglich, gegen Klettenlabkraut Lodin/Tomigan. Breiter wirksam z.B. in Beständen nach Blühmischungen wäre Ariane C bzw. Mischungen aus Ariane C + M-Mittel. Fordern Sie gerne Beratung an!

Die Sommergerste wird nun zügig die Bestände schließen, Herbizidmaßnahmen sollten daher demnächst abgeschlossen werden, um die Unkräuter zu treffen. Krankheiten spielen hier derzeit keine Rolle.

Bei der Unkrautbekämpfung in der Sojabohne sind die bewährten Mittel im Vorauflauf weiter einsetzbar.

Folgende Mischungen sind möglich:
  • 2,0 kg Artist + 0,2 Liter Centium
  • 0,3-0,4 Sencor liquid + 0,8-1,0 Liter Spectrum + 0,2 Liter Centium
Praxistipps: Zur Nachbehandlung stehen Harmony SX und Clearfield Clentiga zur Verfügung. Beide Herbizide haben aber keine nachhaltige Wirkung und sind nur zur Nachbehandlung einzusetzen.

(Informationen des Neckar-Odenwald-Kreis vom 05.05.2023)
LTZ Augustenberg
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