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29.09.2022 | 10:25 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Winterraps: Schnecken und Rapserdflöhe beachten und Ausfallgetreide im Blick behalten!

Karlsruhe - „Die Niederschläge kamen genau zur rechten Zeit und haben die Bestände i.d.R. ordentlich - wenn auch teilweise etwas verzettelt - auflaufen lassen."

Schneckenbefall
(c) proplanta
So berichtet die renommierte, amtliche Pflanzenschutzverantwortliche Beraterin A. Bäuerle vom Landwirtschaftsamt Backnang mit dem Hinweis, dass sich zusätzlich die Saatzeitpunkte im Kreis von Ende August bis Anfang September erstreckten. Entsprechend befinden sich die Bestände jetzt im Keimblattstadium bzw. in Richtung Entwicklung des ersten Laubblattpaares: Das erschwert für die versierte Pflanzenschützerin selbstverständlich die Abgabe einheitlicher, praktischer Tipps.

Auf das Ausstellen der Gelbschalen zur Beobachtung des Erdflohs wurde im letzten Infoservice bereits hingewiesen (im Rahmen von IPSplus Pflicht, Dokumentation erforderlich!). Die Kontrollflächen des Amtes zeigen hier ein ganz unterschiedliches Bild. Vereinzelt sind Schäden durch den Reifungsfraß des Erdflohs zu beobachten. Der Bekämpfungsrichtwert von 10%-Lochfraß bis zum 3-Blattstadium wurde aber in keinem Fall überschritten, so dass Stand heute keine Insektizidmaßnahme notwendig ist.

Die Auswertungen der Gelbschalen werden aktuell in ISIP unter dem Reiter „Entscheidungshilfen/Raps“ eingestellt und können dort abgerufen werden. Praxistipps: Die eigenen Bestände unbedingt gut im Blick behalten, schlagbezogene Bestandskontrollen sind gerade im Raps sehr wichtig, da Situationen nicht verallgemeinert werden können. Vereinzelt sind Schäden durch Schneckenfraß erkennbar.

Nach Überschreiten des Bekämpfungsrichtwertes (1 Schnecke je Kontrollstelle in 1-2 Tagen, im Rahmen von IPSplus Pflicht, Dokumentation!) reichen Randbehandlungen i.d.R. aus. Bei allen Maßnahmen sind die Bekämpfungsrichtwerte einzuhalten. Keine Pauschalbehandlungen, diese fördern Resistenzen!

Achtung: Teilweise ist ein starker Besatz an Ausfallgetreide zu verzeichnen. Hier nicht zu spät reagieren. Für eine gute Wirkung ist aber eine gewisse Blattmasse notwendig.

Praxistipps: Das 2-3-Blattstadium ist ein geeigneter Zeitpunkt. Bei einem hohen Besatz an Ackerfuchs-schwanz etwas früher agieren (2-Blattstadium). Mit beginnender Bestockung sind die Wirkungsgrade deutlich schlechter (IPSplus, Anlage eines Spritzfensters zur Erfolgskontrolle, Verwendung von Düsen der 90%-Abdriftminderungsklasse, Einsatz von Randdüsen).

(Informationen des Rems-Murr-Kreis vom 28.09.2022)
LTZ Augustenberg
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