Hintergrund ist laut Ministerium, dass die Betriebe mit niedrigen Preisen zu kämpfen haben. Ein Grund sei die Corona-Pandemie, viele Veranstaltungen fänden nicht statt und Gastronomen kauften weniger Fleisch ein.
Zudem hätten zahlreiche Länder wegen der Afrikanischen Schweinepest
Handelsbeschränkungen für deutsches Schweinefleisch verhängt - somit fielen wichtige Absatzmärkte weg, etwa im asiatischen Raum. Laut Ministerium gibt es in Niedersachsen 5.300
schweinehaltende Betriebe mit rund 8,3 Millionen Tieren.
Nach Angaben des Bauernverbandes Landvolk wird pro Kilo Schwein derzeit 1,25 Euro gezahlt, 1,80 Euro sei jedoch mindestens notwendig, um kostendeckend arbeiten zu können. «Wir Landwirte brauchen jetzt verlässliche Aussagen; die Erzeuger stehen mit dem Rücken an der Wand, und immer mehr Berufskollegen denken ans Aufhören», sagte der Verbandspräsident Holger Hennies vor den Beratungen.
Der Vizepräsident des Verbandes, Jörn Ehlers, wies auch auf die deutlich gestiegenen Futterpreise hin, die die Landwirte nicht an die Schlachthöfe und den Einzelhandel weitergeben könnten. Das als
Futtermittel benötigte Getreide sei aufgrund einer schlechteren Ernte wegen des Wetters extrem teuer geworden. Das freue natürlich Landwirte, die auch Getreide anbauen, verteuere aber letztlich für viele Bauern die Produktion enorm.
Bei den digitalen Beratungen am Montag sind auch mehrere Handelspartner vertreten, nach eigenen Angaben etwa Rewe oder die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl oder Kaufland gehören. Angesichts der akuten Krise seien alle Marktakteure gefordert, teilte die Schwarz-Gruppe auf dpa-Anfrage mit. Die Politik müsse alles dafür tun, die
Afrikanische Schweinepest einzudämmen und Exportmärkte wieder zugänglich zu machen, da deren Wegbrechen enorme Schwierigkeiten verursacht habe.