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02.04.2023 | 00:24 | Eiermarkt 

Teure Ostereier 2023

Bonn - Die Verbraucher müssen dieses Jahr an Ostern für Eier deutlich tiefer in die Tasche greifen als üblich.

Teure Ostereier 2023
(c) proplanta
In der vorvergangenen Woche hatte der durchschnittliche Verkaufspreis für ein Paket mit zehn Eiern aus der Bodenhaltung in der Größe M bei 2,02 Euro gelegen, berichtete die Expertin der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), Mechthild Cloppenburg. Vor einem Jahr seien es nur 1,75 Euro gewesen.

Die Gründe dafür lägen in den deutlich gestiegenen Kosten für Energie, Futter und Löhne. Außerdem seien die Eier zu Ostern wegen der hohen Nachfrage generell teurer als zu anderen Zeiten. Der Preisauftrieb am Eiermarkt war auch in anderen Ländern der Europäischen Union zu spüren.

Laut Daten der Brüsseler Kommission lag der Durchschnittpreis für 100 kg Eier der Handelsklasse A aus der Bodenhaltung in den Abpackstationen im EU-Mittel zuletzt bei 264 Euro; das waren 56 % mehr als zwölf Monate zuvor. Deutschland lag dabei mit 270 Euro im Mittelfeld. Wesentlich teurer waren die Eier in Belgien und Italien mit rund 318 Euro, günstiger in Estland und Finnland mit 223 Euro.

Ein weiterer Grund für die hohen Eierpreise in Deutschland ist laut Experten das Verbot des Kükentötens, das Ende Januar vergangenen Jahres in Kraft getreten ist. Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen konnten viele Brütereien die Investitionen für die gesetzlichen Vorgaben nach dem Verbot nicht stemmen und haben ihren Betrieb daher eingestellt.

„Gab es im Jahr 2021 noch 22 Brütereien in Deutschland, waren es im Jahr 2022 nur noch 15“, erläuterte die Marktexpertin der Marktinfo Eier & Geflügel (MEG), Margit Beck. Insbesondere die kleineren Brütereien mit weniger als 500.000 Bruteiern seien zur Aufgabe gezwungen worden. Insgesamt seien dadurch im vergangenen Jahr 45 % weniger Legeküken in deutschen Brütereien geschlüpft. Die Einstallung von neuen Küken habe aber nur 34 % unter dem Vorjahresniveau gelegen.

„Die Differenz wurde aus dem Ausland geliefert, wo das Kükentöten weiter erlaubt ist“, erklärte Beck. Wegen des geringeren Angebots ist das Einstallen von Junghennen für die Erzeuger teurer geworden. Hinzu kommen hohe Futterkosten und die Geflügelpest. Die Landwirte haben deshalb weniger Legehennen auf den Hof, und Eier werden knapp. Beck rechnet deshalb in absehbarer Zeit nicht mit einer Entspannung am Eiermarkt.
AgE
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