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10.05.2022 | 05:53 | Schweineseuche 

Schweinepest-Sorgen in Italien: «Rote Zone» in Rom bis an den Vatikan

Rom - Nach dem Auftreten mehrerer Fälle von Schweinepest fürchtet Italien eine Ausweitung der Seuche.

Afrikanische Schweinepest
(c) proplanta
In Rom, wo seit Jahren immer mehr Wildschweine auf der Suche nach Nahrung bis in die Stadt vordringen, wurde deshalb am Wochenende eine «Rote Zone» definiert. Das Gebiet reicht von Nordwesten bis in die Nähe des Vatikans heran. Dort sind künftig unter anderem Veranstaltungen und Picknicks in der freien Natur verboten, außerdem wird zur Desinfektion der Schuhe geraten und eine besondere Überwachung durch Behörden angekündigt.

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich - unter Wild- und Hausschweinen aber ist sie hoch ansteckend, nicht heilbar und verläuft fast immer tödlich. Die Region Latium, in der Rom liegt, richtete die Rote Zone sowie ein weiteres Gebiet unter Beobachtung deshalb ein, um Mastbetriebe in der Gegend zu schützen.

In der italienischen Hauptstadt sind Wildschweine ein Politikum: Für viele Kritiker ist das Vordringen der Paarhufer in bewohnte Gebiete, das regelmäßig durch Handybilder oder -videos dokumentiert wird, ein Indiz für die Unfähigkeit der Politiker, mit dem Müllproblem in der Ewigen Stadt umzugehen. Weil Abfall oft auf der Straße nicht abgeholt wird, suchen die Wildschweine dort nach Nahrung. In der Roten Zone sollen Mülleimer deshalb eingezäunt werden, fordert die Region.

Laut Gesundheitsministerium könnten solche Maßnahmen, die auch in den ebenfalls betroffenen Regionen Piemont und Ligurien erwogen werden, nicht reichen. «Wir müssen die Zahl der Wildschweine reduzieren, in Italien gibt es zu viele», sagte Unterstaatssekretär Andrea Costa.

Umwelt- und Tierschützer kritisieren Pläne, künftig im größeren Ausmaß Jagd auf Wildschweine zu machen. «Aus Rom jetzt den Wilden Westen zu machen, um Wildschweine zu jagen, löst das Problem nicht», sagte Rita Corboli von der Tierschutzorganisation Oipa und meinte: «In Rom sind die Abfälle das Problem und nicht die Wildschweine.»
dpa
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