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11.02.2022 | 05:24 | Niederschlagsbilanz 

Böden in Mecklenburg-Vorpommern zur Bearbeitung zu nass

Neubrandenburg / Schwerin - Der bislang milde Winter hat die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern vor Frostschäden in den Winterkulturen bewahrt.

Nasse Böden
In den Vorjahren war es meist die Trockenheit, die den Bauern im Nordosten schwer zu schaffen machte. Seit dem Herbst hat es viel geregnet. Das ist gut für die Böden, bremst die Landwirte zugleich aber auch beim Start der Frühjahrsbestellung. (c) proplanta
Die ergiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen schüren zudem die Hoffnung auf eine gute Entwicklung der Vegetation nach der Winterruhe. Doch müssen sich die Landwirte mit dem Düngen und dem Ausbringen neuer Saaten noch gedulden. Durch die aufgeweichten Böden würden sich die ersten Frühjahrsarbeiten verzögern, sagte eine Sprecherin des Landesbauernverbandes am Donnerstag.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes hat der regenreiche Start in den Monat dafür gesorgt, dass das Niederschlagssoll für den gesamten Februar in Mecklenburg-Vorpommern schon nach dem ersten Drittel fast erreicht wurde. Im Flächenmittel seien seit Monatsbeginn 34 Liter je Quadratmeter registriert worden. Im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 waren es im ganzen Monat knapp 41 Liter und von 1961 bis 1990 sogar nur 31 Liter.

Sobald die Felder abgetrocknet seien, werde mit der Düngung begonnen, um die Wintersaaten mit Nährstoffen zu versorgen, hieß es vom Bauernverband. Ende Februar/Anfang März werde dann das Sommergetreide gedrillt. Laut Verband beträgt die Ackerfläche in Mecklenburg-Vorpommern etwa 1,1 Millionen Hektar. Mehr als die Hälfte davon ist bereits bestellt. Auf 302.000 Hektar wächst Winterweizen, auf 126.000 Hektar Wintergerste und auf 182.000 Hektar Winterraps, wie aus Daten des Statistischen Amtes hervorgeht.

Seit dem 1. Februar dürfen die Landwirte wieder Mist und Gülle auf ihre Felder bringen. Wegen des Wetters und der Bodenverhältnisse würden die Landwirte aber damit noch warten, hieß es vom Verband. Der Streit über die Begrenzung von Dünger in Regionen mit überhöhten Stickstoffwerten im Grundwasser schwelt unterdessen weiter. Bis zu einem endgültigen Urteil gilt die alte, von den Bauern beklagte Landesverordnung aus dem Jahr 2020.

Die Niederschläge im Herbst und nun im Februar führten nach Angaben des Agrar- und Umweltministeriums dazu, dass sich die Wasserstände in Flüssen und Seen nach mehreren Trockenjahren wieder normalisierten. In den Fließgewässern lägen die Werte im jahreszeitlichen Mittel, und auch die Seen seien gut gefüllt. Der Schweriner See habe mit 119 Zentimeter sein Stauziel von 115 Zentimetern für Februar erreicht.

Der Müritz fehlten am Pegel Waren mit 199 Zentimetern nur noch 5 Zentimeter zum Stauziel für Februar. Bis April werde allerdings noch ein Anstieg von mindestens 20 Zentimetern angestrebt, um die Defizite aus den Vorjahren auszugleichen, hieß es.
dpa/mv
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